Wenn der BVB die Europa League-Qualifikation nicht schafft, dann hat er sie auch nicht verdient

Der Abschied aus Dortmund naht, noch zwei Spiele mit dem BVB für Jürgen Klopp. Foto: Robin Patzwaldt
Der Abschied aus Dortmund naht, noch zwei Spiele mit dem BVB für Jürgen Klopp. Foto: Robin Patzwaldt

Wenden wir uns nach einem insgesamt äußerst ereignisreichen und turbulenten Fußballwochenende noch einmal kurz dem BVB zu: Dass die Schwarzgelben am Wochenende knapp mit 1:2 in Wolfsburg verloren haben, das ist sicherlich kein Drama, kam so wohl auch nicht wirklich unerwartet. Schließlich ist der VfL daheim noch ungeschlagen, rangiert auf Tabellenplatz Zwei, und ist eine ohne Zweifel top zusammengestellte und aktuell in guter Form agierende Mannschaft. Da kann man mit einem Tor Differenz verlieren. Nicht weiter dramatisch.
Was vielen BVB-Anhängern hingegen aber schon übel aufstößt, das ist das in dieser Saison insgesamt bereits vierte (!!!) Gegentor in der ersten Spielminute, welches der BVB in der Autostadt kassierte. Immer ’nur‘ Pech kann das inzwischen nicht mehr sein. Da scheint wohl eher ein echtes Problem vorzuliegen in dieser Runde.
Dass auch der Schiedsrichter seinen Anteil an der insgesamt am Ende unglücklichen Niederlage in Niedersachsen hatte, sei an dieser Stelle aber auch nicht verschwiegen. Da die Teams aus Bremen und Hoffenheim jedoch auch nicht gewannen, hat sich die Ausgangslage für die Dortmunder vor den letzten beiden Spielen in der Klopp-Ära nun aber auch so nicht wesentlich verschlechtert. Es galt am Ende des Tages ‚lediglich‘ festzustellen, dass die Schalker in dieser Spielzeit nun definitiv nicht mehr abzufangen sind. Und das obwohl der BVB sich am Wochenende durchaus positiv und spielfreudig präsentierte, während S04 trotz des glücklichen 1:0-Erfolgs gegen Paderborn einmal mehr ihre schlechte Verfassung unterstrichen. Sei es drum.

 
Zumindest die ebenfalls seit Wochen ‚schwächelnden‘ Augsburger kann der BVB am nächsten Samstag noch überholen. Wenn man sich noch einmal in Erinnerung ruft, wie viele Punkte der BVB in dieser Spielzeit hat unnötig liegen lassen, könnte man sich im Nachhinein noch einmal kräftig ärgern. Und damit meine ich nicht einmal die völlig verkorksten Hinrunden-Niederlagen. Auch in den Spielen seit der ‚Trendwende‘ im Februar wurden noch einmal etliche Punkte verschenkt, welche wirklich leicht hätten verbucht werden können. Erinnert sei hier nur an die Auswärtsspiele in Hamburg (0:0), daheim gegen Bayern (o:1) und daheim gegen Köln (0:0). Rang 5 wäre also trotz noch Rang 18 im Februar in dieser Spielzeit wohl immer noch relativ leicht möglich gewesen, so spärlich wie alle Teams hinter den Top 4 der Liga aktuell punkten.
Nun gut, zwei Spiele stehen nun also noch an, bevor Jürgen Klopp seine Zelte in Dortmund abbricht..

 
Zuerst das Bundesligafinale gegen den direkten Tabellennachbarn aus Bremen. Und dann natürlich noch das mit besonderer Spannung erwartete Pokalfinale gegen den Gegner vom vergangenen Samstag, dann auf ’neutralem Boden‘, mit 40.000 Schwarzgelben im Rücken, in Berlin auf der großen Bühne.
Wenn der BVB in der nächsten Saison also wirklich wieder international spielen will, dann sollte zumindest eines der beiden Spiele gewonnen werden. Streng genommen würde sogar schon ein Unentschieden in der Liga gegen Werder reichen um an die internationalen Geldtöpfe zu kommen. Das sollte machbar sein, wenn natürlich auch beide Spiele durchaus zu verlieren sind, ohne dass dies am Ende wirklich peinlich sein müsste.

 
Doch eines wäre dann auch klar, sollte der BVB sowohl gegen Werder als auch gegen den VfL in Berlin verlieren, dann hätte er eine Teilnahme im Europapokal, so der so, auch nicht verdient. Da muss man sich gar nichts vormachen!
Liefe der BVB in der Liga am Ende auf Rang 8 ein, hätte das Pokalfinale erreicht, es aber verloren, die Saison wäre kein völliges Drama, allerdings ohne Zweifel eine letztendlich große sportliche Enttäuschung.

 
Wie groß der finanzielle Verlust für den Verein dann aber tatsächlich wäre, das kann aktuell, aufgrund der zwar bekannten, aber bisher noch immer nicht näher bekanntgemachten Versicherung gegen das Verpassen der Champions League, noch nicht wirklich abgeschätzt werden.
Gäbe es dann überhaupt einen solchen? Clubchef Aki Watzke hat bisher noch keine näheren Infos zu dieser Versicherung herausgegeben, ist Nachfragen dazu stets ausgewichen.

 
Wenn man also mal den (natürlich) ganz großen Wunsch nach möglichst großen sportlichen Erfolg nach dieser merkwürdigen Runde für die Klopp-Truppe etwas relativiert, dann kann der BVB jetzt eigentlich nur noch positiv überraschen. Zumindest kann man das durchaus so sehen, auch wenn sich sicherlich jeder Schwarz-Gelbe noch immer innerlich etwas ganz anderes wünscht, nämlich sowohl Platz 6 in der Liga und die große Sause mit Jürgen Klopp und dem Pokal am 31. Mai am Borsigplatz… Und die Elf hat es bekanntlich noch immer selber in der Hand! Sehen wir das also mal positiv!

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