Mit Gaddafi geht es zu Ende. Doch wie verhält man sich als Diktator korrekt wenn man weiß, das die Party ein Ende hat?
1. Pornosammlung vernichten: Die Welt lachte über Honeckers Pornosammlung und seinen Lieblingsfilm „Die schwarze Nymphomanin„. Wer den stilvollen Abgang sucht hinterlässt lieber ein aufgeschlagenes Buch von Wittgenstein auf dem Nachttisch als einen Porno im DVD-Player.
2. Politisches Testament schreiben: Irgendwas schreiben. Man hatte immer Recht und war gut, alle anderen waren böse. Wenn man Glück hat übersteht das Papier die Jahrtausende und beeinflusst mangelns alternativer Quellen die künftige Geschichtsschreibung.
3. Friseur besuchen: Wir erinnern uns alle an Saddam-Hussein: Kinder auf der ganzen Welt waren erschüttert weil sie glaubten, die Amis hätten den Weihnachtsmann gefangen genommen. Wer gut frisiert in Gefangenschaft gerät zeigt Stil und hinterlässt einen guten Eindruck.
4. Flotten Spruch bereithalten: Nicht schreien und jammern. Wenn die Angreifer kommen: „Gentlemen, ich habe sie erwartet“ oder was witziges „Sie sind zu spät zum Tee, aber es war für Sie bestimmt auch ein anstrengender Tag.“ Sorgt für eine gute Presse.
5. Kleidung bereitlegen: Keine pompöse Uniform, nicht zu viele Orden, nicht zu unbequem – man weiß ja nicht, wann man wieder in neue Klamotten kommt. Casual ist am Tag der Festnahme angesagt, dazu robuste, aber bequeme und geputzte (!) Schuhe.
6. Gut Essen: Gefängniskost ist meist gewöhnugsbedürftig und wenig schmackhaft. Den Koch noch flott etwas leckeres zaubern lassen und die Mahlzeit geniessen.
7. Abschied nehmen: Wer sich jetzt großzügig zeigt und das Personal reichlich beschenkt, kann später damit rechnen, zumindest als guter Arbeitgeber in Erinnerung zu bleiben. Dann sagt der alte Kammerdiener in Interviews vielleicht ja sowas: „Ich weiß, er war ein Massenmörder. Aber er hat immer freundlich gegrüßt und nie einen Geburtstag vergessen.“
8. Anwalt anrufen: Jetzt ist es an der Zeit, sich einen qualifizierten Rechtsbeistand auszuwählen.
Napoleon Bonaparte hat es besser gehabt. Zwei mal Exil.
Aber vor dem hat Europa auch gezittert, während Gaddafi hier viele „seriöse“ Freunde hatte. Oder hätte ich schreiben sollen seröse „Freunde“?
Der Umgang mit Ex-Diktatoren ist halt nicht immer gleich. Und das ist auch gut so.
6567 Personen finden Bei Facebook zur Zeit ein Gadaffi-Poster gut.
Aber was heißt das schon. Freundschaften werden bei Facebook schließlich schnell gekündigt, wie ich neulich lernen durfte.
Und natuerlich die Goldreserven sowie die Diamanten der Ehefrau einsacken – gerade in Zeiten der Euro- und Dollarkrise ist es auch auf der Flucht ratsam, auf Sachwerte zu setzen….
@Mao: Und die Ehefrauen? Bei Mummar sind es ja gleich zwei…
Ehefrauen?! Nur Ballast. Da sind Gold und Diamanten wichtiger… 🙂
Ich werde die fantasievollen Uniformen von Gaddafi vermissen.
Auch dass Gaddafi ein leidenschaftlicher Camper war, muss man ihm hoch anrechnen.
Und für das was danach kommt, gilt noch immer die alte Frage von John McClain in „Stirb Langsam 2“. Wirds jetzt besser oder noch schlimmer?
Die ganze libysche Revolution erinnerte irgendwie an alte Mad Max- Filme.
@Lebowski: Ich auch. Am besten fand ich ihn, wenn er den Harald Schmidt nachgemacht hat.
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