Die Freiheit der Kunst ist ein hohes Gut –
das Hausrecht auch!
Sebastian
12 Jahre zuvor
Kunst ist es wenn man das sprühen erlaubt hat. In der Nachbarschaft hatten wir mal so einen Fall, der Nachbar hatte Sprüher engagiert damit die das Garagentor verschönern, sah auch klasse aus, aber nur ungefähr eine Woche. Dann wurde das Tor von Kriminellen übersprüht, mit linksextremistischer Propaganda.
„Harald Oskar Naegeli (* 4. Dezember 1939 in Zürich) wurde als Sprayer von Zürich Ende der siebziger Jahre weltweit bekannt. Der Künstler lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Inspiriert durch Sprayer wie Gérard Zlotykamien, dessen Arbeiten er in Paris gesehen hatte, war er selbst illegal künstlerisch tätig geworden. Seine auf Hauswände und Betonmauern gesprühten Graffiti wirkten damals auf viele Menschen überaus provokant. Naegelis Identität blieb lange unentdeckt, denn er agierte im Verborgenen, oft über Nacht. Schließlich wurde er aber doch gefasst; er hatte beim Sprühen seine Brille verloren und war zurückgegangen, um sie zu suchen.
Naegeli stand 1981 vor dem Zürcher Gericht und wurde wegen wiederholter Sachbeschädigung mit einer hohen Geldstrafe und neun Monaten Haft hart bestraft – von einem Richter, der ein Exempel statuieren wollte, wie der WDR-Journalist Hubert Maessen im deutschen Radio vom Prozess berichtete. Der Vollstreckung des Urteils entzog Naegeli sich durch eine Flucht aus der Schweiz nach Deutschland. Es erging ein internationaler Haftbefehl (…)
Eines seiner letzten erhaltenen Strichmännchen aus seiner Zürcher Zeit, den weiblichen Wassergeist Undine an der Fassade des Deutschen Seminars in der Schönbergasse, ließ der Kanton Zürich 2004 restaurieren und konservieren[4].
Das illegal entstandene Graffito sprühte Naegeli 1978 an die damalige Betonwand des Physikinstituts. Nach einem Umbau 1995 stufte die kantonale Baudirektion diese Sprayerei als erhaltenswert ein und schützte sie mit einer Holzabdeckung. Nun, mit der Konservierung von Undine, rehabilitiert die Stadt Zürich Harald Naegeli und bezeichnet seine «Schmiererei» als Kunst und Naegeli als Künstler.
Wenige weitere Strichmännchen sind im Parkhaus des Warenhauses Jelmoli zu sehen, wo die Kunstwerke 2009 ebenfalls restauriert wurden.[5]“
@#2: Ein interessantes Kunstverständnis hast du da. Als ob der künstlerische Wert eines Werkes davon abhängig wäre, ob es mit Erlaubnis angefertigt wurde oder nicht. Ich gebe dir ein Beispiel: Banksy. Ein Street Art-Künstler, der illegale Werke macht. DIese sind nichtsdestotrotz sehr sehr viel Geld wert:
„Neben seinen Schablonen-Graffiti hängt Banksy eigene Arbeiten auch ungefragt in Museen auf. Sowohl im Londoner Tate Modern, New Yorker Museum of Modern Art, Metropolitan Museum of Art, Brooklyn Museum, American Museum of Natural History als auch im Louvre hingen 2005 seine Arbeiten auf diese Weise. Im Mai 2005 wurde Banksys Version einer Höhlenmalerei, die einen jagenden Menschen mit Einkaufswagen zeigte, im British Museum gefunden.“
Und das soll deinem Verständnis nach keine Kunst sein?
Sebastian
12 Jahre zuvor
@#3
Wie würdest du denn das finden wenn dieser Typ dein Badezimmer beschmiert? Oder dein Wohnzimmer? Oder wie wäre es wenn du deine Adresse veröffentlichst? Dann kann man mal vorbeikommen und deine Wohnung neu gestalten, und das Auto, und deine Kleidung. Es gibt bestimmt Leute die Graffiti auf der Kleidung sehr kusntvoll finden, ob dir das gefällt ist ja dann nebensächlich. Oder wie wäre es mit einem großen Hitler-Portrait auf der Hauswand? Dürfte doch nicht verboten sein und Nazis finden das bestimmt auch kunstvoll und würden deine Unverständnis zu dieser Kunst nicht nachvollziehen können.
Hier am Ort gab es vor ca. 20 Jahren mal einen Artikel in der Lokalzeitung. Junge Leute suchten darin öffentlich Orte zum ‚Sprayen‘. Meine Eltern haben sich damals bei ihnen gemeldet und zwei Garagentore so fröhlich bunt gestalten lassen. Sieht auch jetzt, ca. 20 Jahre später, noch gut aus, wie wir finden.
Hat meine Eltern damals nur die Farbe in den Spraydosen gekostet. Vorgabe war damals, das die Hausnummer in dem fertigen Werk sichtbar vorkommen sollte. Alle waren happy und meine Eltern sind es heute noch, wenn auch nun an einigen Stellen die Farbe abzublättern beginnt…
Große Kunst war das vielleicht nicht, aber alle Beteiligten hatten so ihre Vorteile durch die Aktion. Eine Idee die vielleicht auch heute noch in einigen Fällen als Vorbild dienen könnte.
@#5: Es geht doch nicht darum, ob man etwas gut findet oder nicht. Es ist nur eine unglaubliche Hybris zu sagen: „Was Kunst ist, bestimme ich!“. Es ist doch völlig unerheblich ob du WILLST, dass jemand auf deine Hauswand malt. Das hat doch nullkommagarkeinen AUssagewert über den künstlerischen Gehalt.
Wegen Leuten wie dir kann ich allen Sprühern nur sagen: Verschwendet nicht eure Dosen für offizielle Auftragsscheiße! Entweder wird Graffiti als Kunst anerkannt – dann kann man sich auch von Vereinen wie der EVAG kaufen lassen. Oder es ist den Leuten bloß „Geschmiere“, Vandalismus oder „Dreck aus Dosen“ (Waz). Dann sollte man den Teufel tun, und den Leuten, die einem normalerweise die Pest an den Hals wünschen, auch noch sonstwas verschönern. Das ist Bogotterie, die man nicht unterstützen sollte.
Warum nur einen Naegli? Wären die Sprühereinen vom Bahnhof nicht auch was für’s Badezimmer? Wenn’s dir nicht gefällt kannst du die natürlich wieder entfernen, auf deine Kosten natürlich.
@Martin #7
Auch du kannst gerne deine Adresse veröffentlichen. Dann kann sich da ja mal jemand an das Besprüher der Wohnung machen.
Mich stört es halt das diese Sprüher es nicht akzeptieren können das es Leute gibt die ihr Eigentum nicht beschmiert haben wollen. Ich finde solch ein Verhalten einfach nur asozial!
@Sebastian, Das werde ich zwar nicht tun. Ich kann dir aber sagen, dass es mir scheißegal ist, wenn Leute die Fassade „meines“ Hauses besprühen. Besides geht es oben um U-Bahn-Tunnel. Und jetzt erzähl mir nicht, dass du dir so gerne grau-poröse Tunnelwände anschaust. Das gleiche gilt übrigens für Autobahn-Lärmschutzwände und Bahnstrecken. Was „beschmierten“ Privatbesitz angeht: Es gibt im urbanen Raum so etwas wie natürlichen Verschleiß. Das kann man gut finden oder nicht. Man kann ihn auch bekämpfen. Aufhalten lässt sich das aber nicht. Daher sollte man die Debatte zunächst entideologisieren. Im Schlimmsten Fall springt für jede(n) ein Erkenntnisgewinn raus. Vielleicht sogar für dich?
Sebastian
12 Jahre zuvor
@Martin
Und warum beschmiert man die Lärmschutzwände welche doch eigentlich schön aussehen? Zum Beispiel auf der A42 fällt mir da so einiges ein.
Natürlicher Verschleiß…sicher, für dich sind abgebrannte Autos, eingeschlagene Wartehäuschenscheiben bestimmt auch zum natürlichen Verschleiß.
Aber vielleicht denke ich einfach nur an das Gute im Menschen, und damit bin ich leider wohl eine Minderheit in Deutschland.
Manchmal frage ich mich wirklich nur noch warum ich mir überhaupt noch dieses Leben antuen soll.
[…] in der Regel, übrigens ganz egal ob auf Lärmschutzwänden oder öffentlichen Verkehrsmitteln, um pure Ideologie. Der künstlerische Gehalt der Bilder interessiert sie nicht. Auf der anderen Seite sind die […]
Die Freiheit der Kunst ist ein hohes Gut –
das Hausrecht auch!
Kunst ist es wenn man das sprühen erlaubt hat. In der Nachbarschaft hatten wir mal so einen Fall, der Nachbar hatte Sprüher engagiert damit die das Garagentor verschönern, sah auch klasse aus, aber nur ungefähr eine Woche. Dann wurde das Tor von Kriminellen übersprüht, mit linksextremistischer Propaganda.
@ Sebastian #2
Du schreibst: „Kunst ist es wenn man das sprühen erlaubt hat.“
Sehe ich anders. Andere auch. Bekanntes Beispiel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Naegeli
„Harald Oskar Naegeli (* 4. Dezember 1939 in Zürich) wurde als Sprayer von Zürich Ende der siebziger Jahre weltweit bekannt. Der Künstler lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Inspiriert durch Sprayer wie Gérard Zlotykamien, dessen Arbeiten er in Paris gesehen hatte, war er selbst illegal künstlerisch tätig geworden. Seine auf Hauswände und Betonmauern gesprühten Graffiti wirkten damals auf viele Menschen überaus provokant. Naegelis Identität blieb lange unentdeckt, denn er agierte im Verborgenen, oft über Nacht. Schließlich wurde er aber doch gefasst; er hatte beim Sprühen seine Brille verloren und war zurückgegangen, um sie zu suchen.
Naegeli stand 1981 vor dem Zürcher Gericht und wurde wegen wiederholter Sachbeschädigung mit einer hohen Geldstrafe und neun Monaten Haft hart bestraft – von einem Richter, der ein Exempel statuieren wollte, wie der WDR-Journalist Hubert Maessen im deutschen Radio vom Prozess berichtete. Der Vollstreckung des Urteils entzog Naegeli sich durch eine Flucht aus der Schweiz nach Deutschland. Es erging ein internationaler Haftbefehl (…)
Eines seiner letzten erhaltenen Strichmännchen aus seiner Zürcher Zeit, den weiblichen Wassergeist Undine an der Fassade des Deutschen Seminars in der Schönbergasse, ließ der Kanton Zürich 2004 restaurieren und konservieren[4].
Das illegal entstandene Graffito sprühte Naegeli 1978 an die damalige Betonwand des Physikinstituts. Nach einem Umbau 1995 stufte die kantonale Baudirektion diese Sprayerei als erhaltenswert ein und schützte sie mit einer Holzabdeckung. Nun, mit der Konservierung von Undine, rehabilitiert die Stadt Zürich Harald Naegeli und bezeichnet seine «Schmiererei» als Kunst und Naegeli als Künstler.
Wenige weitere Strichmännchen sind im Parkhaus des Warenhauses Jelmoli zu sehen, wo die Kunstwerke 2009 ebenfalls restauriert wurden.[5]“
@#2: Ein interessantes Kunstverständnis hast du da. Als ob der künstlerische Wert eines Werkes davon abhängig wäre, ob es mit Erlaubnis angefertigt wurde oder nicht. Ich gebe dir ein Beispiel: Banksy. Ein Street Art-Künstler, der illegale Werke macht. DIese sind nichtsdestotrotz sehr sehr viel Geld wert:
„Neben seinen Schablonen-Graffiti hängt Banksy eigene Arbeiten auch ungefragt in Museen auf. Sowohl im Londoner Tate Modern, New Yorker Museum of Modern Art, Metropolitan Museum of Art, Brooklyn Museum, American Museum of Natural History als auch im Louvre hingen 2005 seine Arbeiten auf diese Weise. Im Mai 2005 wurde Banksys Version einer Höhlenmalerei, die einen jagenden Menschen mit Einkaufswagen zeigte, im British Museum gefunden.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Banksy
Und das soll deinem Verständnis nach keine Kunst sein?
@#3
Wie würdest du denn das finden wenn dieser Typ dein Badezimmer beschmiert? Oder dein Wohnzimmer? Oder wie wäre es wenn du deine Adresse veröffentlichst? Dann kann man mal vorbeikommen und deine Wohnung neu gestalten, und das Auto, und deine Kleidung. Es gibt bestimmt Leute die Graffiti auf der Kleidung sehr kusntvoll finden, ob dir das gefällt ist ja dann nebensächlich. Oder wie wäre es mit einem großen Hitler-Portrait auf der Hauswand? Dürfte doch nicht verboten sein und Nazis finden das bestimmt auch kunstvoll und würden deine Unverständnis zu dieser Kunst nicht nachvollziehen können.
Hier am Ort gab es vor ca. 20 Jahren mal einen Artikel in der Lokalzeitung. Junge Leute suchten darin öffentlich Orte zum ‚Sprayen‘. Meine Eltern haben sich damals bei ihnen gemeldet und zwei Garagentore so fröhlich bunt gestalten lassen. Sieht auch jetzt, ca. 20 Jahre später, noch gut aus, wie wir finden.
Hat meine Eltern damals nur die Farbe in den Spraydosen gekostet. Vorgabe war damals, das die Hausnummer in dem fertigen Werk sichtbar vorkommen sollte. Alle waren happy und meine Eltern sind es heute noch, wenn auch nun an einigen Stellen die Farbe abzublättern beginnt…
Große Kunst war das vielleicht nicht, aber alle Beteiligten hatten so ihre Vorteile durch die Aktion. Eine Idee die vielleicht auch heute noch in einigen Fällen als Vorbild dienen könnte.
@#5: Es geht doch nicht darum, ob man etwas gut findet oder nicht. Es ist nur eine unglaubliche Hybris zu sagen: „Was Kunst ist, bestimme ich!“. Es ist doch völlig unerheblich ob du WILLST, dass jemand auf deine Hauswand malt. Das hat doch nullkommagarkeinen AUssagewert über den künstlerischen Gehalt.
Wegen Leuten wie dir kann ich allen Sprühern nur sagen: Verschwendet nicht eure Dosen für offizielle Auftragsscheiße! Entweder wird Graffiti als Kunst anerkannt – dann kann man sich auch von Vereinen wie der EVAG kaufen lassen. Oder es ist den Leuten bloß „Geschmiere“, Vandalismus oder „Dreck aus Dosen“ (Waz). Dann sollte man den Teufel tun, und den Leuten, die einem normalerweise die Pest an den Hals wünschen, auch noch sonstwas verschönern. Das ist Bogotterie, die man nicht unterstützen sollte.
@ Sebastian #5
… ein Original von Naegeli hätte ich schon sehr gern …
@Andreas #8
Warum nur einen Naegli? Wären die Sprühereinen vom Bahnhof nicht auch was für’s Badezimmer? Wenn’s dir nicht gefällt kannst du die natürlich wieder entfernen, auf deine Kosten natürlich.
@Martin #7
Auch du kannst gerne deine Adresse veröffentlichen. Dann kann sich da ja mal jemand an das Besprüher der Wohnung machen.
Mich stört es halt das diese Sprüher es nicht akzeptieren können das es Leute gibt die ihr Eigentum nicht beschmiert haben wollen. Ich finde solch ein Verhalten einfach nur asozial!
@ Sebastian #9
findest du „Badezimmer“ irgendwie originell? (ich nicht)
Wenn ich einen Sprayer in mein Badezimmer liesse, wäre ich wohl einverstanden mit seiner Kunst …
@Sebastian, Das werde ich zwar nicht tun. Ich kann dir aber sagen, dass es mir scheißegal ist, wenn Leute die Fassade „meines“ Hauses besprühen. Besides geht es oben um U-Bahn-Tunnel. Und jetzt erzähl mir nicht, dass du dir so gerne grau-poröse Tunnelwände anschaust. Das gleiche gilt übrigens für Autobahn-Lärmschutzwände und Bahnstrecken. Was „beschmierten“ Privatbesitz angeht: Es gibt im urbanen Raum so etwas wie natürlichen Verschleiß. Das kann man gut finden oder nicht. Man kann ihn auch bekämpfen. Aufhalten lässt sich das aber nicht. Daher sollte man die Debatte zunächst entideologisieren. Im Schlimmsten Fall springt für jede(n) ein Erkenntnisgewinn raus. Vielleicht sogar für dich?
@Martin
Und warum beschmiert man die Lärmschutzwände welche doch eigentlich schön aussehen? Zum Beispiel auf der A42 fällt mir da so einiges ein.
Natürlicher Verschleiß…sicher, für dich sind abgebrannte Autos, eingeschlagene Wartehäuschenscheiben bestimmt auch zum natürlichen Verschleiß.
Aber vielleicht denke ich einfach nur an das Gute im Menschen, und damit bin ich leider wohl eine Minderheit in Deutschland.
Manchmal frage ich mich wirklich nur noch warum ich mir überhaupt noch dieses Leben antuen soll.
[…] in der Regel, übrigens ganz egal ob auf Lärmschutzwänden oder öffentlichen Verkehrsmitteln, um pure Ideologie. Der künstlerische Gehalt der Bilder interessiert sie nicht. Auf der anderen Seite sind die […]