Puh, das war ganz schön zäh! Das mühsame 1:0 des FC Schalke 04 gegen Eintracht Braunschweig am Samstag war wahrlich nichts für Fußballfeinschmecker. Das war in Anbetracht der Ausgangslage vor dem Spiel auch nicht zu erwarten. Wenn der 16. der Zweitligatabelle beim 15. antritt, dann ist kein fußballerischer Leckerbissen zu erwarten. Dann geht es nur um die drei Punkte. Was die Königsblauen dann aber den rund 60.000 Zuschauern in der Arena und den hunderttausenden an den TV-Bildschirmen boten, das war dann aber doch ziemlich besorgniserregend. Trotz des Sieges.
Dass die Schalker nach 20 Spieltagen der Saison 2023/24 noch immer tief im Tabellenkeller des Fußballunterhauses herumdümpeln, hätte zu Beginn der Spielzeit wohl niemand ernsthaft erwartet. Bei diversen Experten galt der Revierklub sogar als klarer Aufstiegsaspirant und dem Kader wurde von vielen eine ausgezeichnete Klasse (zumindest für Zweitligaverhältnisse) attestiert.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie sehr sich zum Beispiel die Zweitligaexperten bei Sky, allen voran Ex-Profikicker Torsten Mattuschka, ins Zeug legten, den Saisonauftakt der Knappen schönzureden. Der Kader sei einfach der beste in Liga 2 und würde sich nach einer Findungsphase schon zusammenraufen, war man sich weitestgehend einig. Inzwischen, rund sechs Monate später, sind viele klüger. Die Mannschaft der Gelsenkirchener kämpft auch im Februar 2024 noch ums nackte sportliche Überleben. Ein abermaliger Absturz am Saisonende, ein drohender Abstieg in Liga 3, und das Schicksal des Traditionsvereins könnte auch insgesamt besiegelt sein. Von einer Rückkehr in die Bundesliga redet auf Schalke aktuell niemand mehr. Zumindest keiner, der ernst genommen werden will.
Dass am Samstag lediglich die individuelle Klasse von Kenan Karaman, der das Tor des Tages erzielte, den Unterschied zum Abstiegskandidaten aus Braunschweig gemacht hat, muss einen als Freund des Ruhrgebietsfußball besorgen. Zwar haben die Knappen durch diesen Sieg jetzt wieder drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang, der aktuell von Hansa Rostock belegt wird, doch muss einem die nach wie vor schwache Leistung auch Wochen nach dem Trainerwechsel hin zu Karel Geraerts Sorgen machen. Einen nachhaltigen Effekt durch den Austausch des Coaches sieht man als Außenstehender jedenfalls nicht.
In der aktuellen Phase sind die Auftritte der Schalker über 90 Minuten häufig nur schwer zu ertragen. Da ist es schon ein kleines Wunder, dass das Stadion in Gelsenkirchen nach wie vor voll ist, sobald die Kicker des Profiteams den Rasen betreten. Auch die Stimmung war bei dem Gewürge vom Samstag bewundernswert positiv. Wie lange das noch so bleibt, ist schwer abzuschätzen.
Erinnert sei in diesem Zusammenhang an das Jahr des Bundesligaabstiegs 2020/21. Damals jagten frustrierte, sogenannte ‚Fans‘ nach der Rückkehr des Teams vom Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld, das den Abstieg endgültig besiegelte, einzelne Spieler um das heimische Stadion. Noch müssen die Profis in Gelsenkirchen diesmal nicht mit ähnlichen Erlebnissen rechnen. Wenn die gezeigten Leistungen aber auch weiterhin so sehr hinter den Erwartungen zurückbleiben und an den Nerven aller Beteiligten zerren, muss das nicht bis zum Saisonende im Mai so bleiben. Auch die Geduld der Schalke-Fans ist nicht unendlich, wie wir spätestens seit 2021 wissen. Und die Mannschaft der Profis strapaziert diese aktuell ganz schön…
[…] auch wir hier im Blog der Ruhrbarone in den vergangenen Wochen und Monaten zuletzt immer wieder über die schlechten Leistungen der […]