Der BVB hat seine Chance den Heimdreier gegen Borussia Mönchengladbach von vor 14 Tagen mit einem Auswärtserfolg in Paderborn nachträglich noch zu ‚vergolden‘ heute leichtfertig verpasst.
Durch einen Leistungsabfall in Halbzeit Zwei und eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Wolfgang Stark, der dem vermeintlich vorentscheidenden 3:1 durch Kevin Großkreutz die Anerkennung verweigerte, stand der Vizemeister am Ende dann plötzlich mit nur einem Zähler da, was sich nach dem Spielverlauf wie eine Niederlage anfühlte.
Dabei hatte der Nachmittag in der westfälischen Provinz für die Dortmund-Anhänger unter den 15.000 im Stadion zunächst noch so nett begonnen. Durch Aubameyang (14.) und Reus (45.) stand es zur Pause bereits scheinbar beruhigend 2:0 für die Gäste, die den Aufsteiger bis zu diesem Zeitpunkt sportlich ganz klar im Griff hatten.
Doch statt den sprichwörtlichen Sack nach der Pause möglichst rasch zuzumachen verwaltete die Klopp-Truppe das Ergebnis nur noch, kassierte in der 60. Minute nach einem Konter durch Rupp den Anschlusstreffer zum 1:2 und verlor dann auch noch Marco Reus durch eine abermalige Sprunggelenksverletzung ein paar Minuten später (67.). Schiedsrichter Stark zeigte Gegenspieler Bakalorz hier nur Gelb, was viele BVB-Anhänger als zu milde ansahen. Der Unmut der Dortmunder gegen den schiedsrichter sollte sich noch deutlich steigern, als dieser ein Großkreutz-Tor in der 80. Spielminute nicht anerkannte, obwohl dieser nicht im Abseits gestanden hatte.
Der umjubelte Ausgleich für die Paderborner durch Saglik (81.) fiel nicht nur unmittelbar nach dieser strittigen Szene, er war dann die emotionale Krönung eines abermals mehr als gebrauchten Nachmittags für die Schwarzgelben, welche ihren zweiten Auswärtssieg nach dem 3:2 in Augsburg zum Saisonbeginn, an Spieltag Zwei, leichtfertig verspielten, obwohl zu der angedeuteten Arroganz nach der 2:0-Halbzeitführung gerade heute, wo eine lange erhoffte Aufholjagd aus dem Tabellenkeller hätte gestartet werden sollen, keinerlei Anlass bestand.
Spätestens jetzt droht dem Champions League-Achtelfinalisten jedoch eine sportlich absolut verkorkste Saison, bei der man zwar heute erneut viel Pech hatte, aber durch eigene Inkonsequenz und Passivität nicht den Eindruck machte wirklich alles für den Erfolg zu tun.
Und auch der bei BVB-Spielen einmal mehr äußerst umstrittene Schiedsrichter Wolfgang Stark ist heute höchstens ein gerne diskutierter Randaspekt des abermaligen heftigen Nackenschlages für den BVB! Die Spieler des Vizemeisters haben den Sieg heute überwiegend selber verspielt. Es hätte heute nur eine zweiten Halbzeit mit der Konzentration und Entschlossenheit der Ersten bedurft. Dann hätte auch ein sehr schwacher Schiedsrichter Wolfgang Stark den Dortmundern am Ende wohl ganz egal sein können…
Insgesamt ganz bitter! Schon wieder…
@Patrick:
Bewunderung dafür, wie ruhig Du nach so einem Spiel bleiben kannst. Mir wurde beim Zugucken eher schlecht. Dein Vorwurf, dass sie nach dem 0-2 nicht auch noch das 0-3 gemacht haben – ab wann wäre für Dich ein Sack zu, wenn Du gegen Holzfäller und einen solchen Schiedsrichter spielst?
Die Bundesliga wird langweilig. Ich habe Schalke den Sieg gegen Wolleburch gegönnt und Frankfurt den in Gladbach. Aber die Bundesliga wird dadurch noch langweiliger. Und wenn ich bei Sky dann noch Kaiser Franz erklären muss und sich alles nur um die Befindlichkeiten eines Schweinsteiger oder Lahm dreht, weiß ich, was das allen Problemen zugrunde liegende Hauptproblem ist.
@Frank: Ich vermute mal, Dass Du mich meinst, da es keinen Leserkommentar eines ‚Patrick‘ davor gab. Ich bin allerdings, wenn der BVB spielt alles andere als ruhig. Da solltest Du mal meinen Blutdruck während und nach so einem Spiel messen 😉
So tragisch Reus‘ erneute Verletzung und so ungerecht das Nicht-Abseitstor auch sind – der beängstigende Kern des Problems steht am Anfang des Artikels: „Durch einen Leistungsabfall in Halbzeit Zwei…“.
Wenn jedem Spieler der Ernst der (Tabellen-)Lage klar ist, so wie es Klopp und Watzke seit Wochen kolportieren, dann kann ich doch nicht die selben haarsträubenden Abwehr- und Aufbauspiel-Fehler immer und immer wieder, in fast jedem Ligaspiel neu fabrizieren und damit jeden Gegner stark spielen. Aus einer eigenen Ecke sich direkt ein Gegentor einfangen, bitte, was soll das??!??
In solchen Spielphasen kommt mir momentan jede andere Erst- und Zweitligamannschaft viel konzentrierter vor als unsere Truppe.
Man sollte es mit Blick auf das schon erreichte Achtelfinale in der CL verzeihen, wenn ich mir wünsche, dass die Schwatzgelben am Mittwoch ordentlich einen auf den Sack bekommen, damit diese unerklärliche, psychische Differenz zwischen CL und Liga mal verschwindet und alle neu geerdet werden.
@Klaus: Das ärgert mich auch unglaublich. Das Spiel gestern war für die Zukunft des Vereins nämlich deutlich wichtiger als das Spiel am kommenden Mittwoch. In London ist die Bühne für das Ego der Spieler zwar größer, aber letztendlich ist das nur noch eine Art vielbeachtetes Testspiel. In Paderborn wäre ein Sieg halt wesentlich wichtiger gewesen als ein möglicher Punkt für den CL-Gruppensieg am Mittwoch. Aber den Eindruck hat das Team nicht gemacht, was ich nicht kapiere.
In Deutschland kann jeder Kanzler werden, von mir aus, aber SR muss nun nicht wirklich jeder werden können.
Thomas Weigle
Über die „Qualitäten“ des Schiedsrichters Stark läßt sich nicht diskutieren. Er steht -schon symbolisch- für extreme Fehlentscheidungen -national und international.
Dass der sog. Schiedsrichterobmann Fandel den Stark -nach zweijähriger Abstinenz- auch wieder als Schiedsrichter in enem Spiel des BVB nominiert , wundert mich zwar bei Fandel nicht, beweist aber hinreichend -wieder einmal- dessen Unfähigkeit in diesem Job
Unnötige Aufregung der BVB-Fans wegen der nicht gegebenen roten Karte?
Was wäre wohl medial los, wenn das selbe Foul von Backerlorz gegen Götze,Robben oder einem anderen der Bayern-Stars begangen worden wäre? Ich bin sicher, dann hätte es nicht einen einzigen Sportjournalisten gegeben, der die gelbe Karte verteidigt hätte. Und was hätten Rummenige und Co. dann wohl über die Medien inszeniert -speziell gegen Stark?
Dass der BVB nach wie vor noch nicht die Souveränität der letzten Spielzeiten hat, ist unbestritten. Das hat sich eben auch nach dem Anschlußtreffer der Paderborner für jeden sicht- und spürbar gezeigt.
„Erst hatten wir kein Glück und dann kam noch Pech dazu“……..
Ja, sh. das nicht gegebene Großkreutz – Tor und der Ausgleichstreffer kurz vor Schluß.
Aber…..: Das ist nun einmal im Fußball so.
Darüber ärgert man sich -selbstverständlich- als BVB-Fan, aber es ist hinzunehmen.
Wütend macht mich a.) das böse Faul von Backerlorz, b.)die eklatante Fehlentscheidung von Stark -nur die gelbe Karte und b.) das Bemühen einiger Fußball-Fans und bemerkenswert vieler Sportjournalisten, das als ein allerweltsfoul darzustellen und die gelbe Karte als „richte Bestrafung“ zu rechtfertigen.
Im Sport im allgemeinen, im Fußballsport im besonderen macht mich so wie in der Politik und im gesamten Leben zweierlei wütend:
Eklatante Ungerechtigkeit und der Versuch, diese zu leugnen oder gar der Versuch ihrer Rechtfertigung.
Unglaubwürdigkeit -versteckt unter einem Wust irrer Erklärungsversuche.
@ Walter, ob der BVB nun die Souveränität der letzten Jahre hat oder nicht, mit einem halbwegs fähigen SR wären gestern die drei Punkte nach Dortmund gegangen. Das ist ärgerlich, weil es eben immer wieder die üblichen Verdächtigen sind, die so extrem daneben pfeifen.
Thomas,
so ist es!!
Aber wir BVBer neigen ja dazu, jedenfalls Einige von uns manchmal (!), die Ursachen für eine Niederlage auch bei uns selbst zu suchen -bei unserer Mannschaft-.
Über Stark sollten wir nicht mehr diskutieren; ein hoffnungloser Fall , jedenfalls für uns BVBer, offenkundig nicht für den DFB und für die dort Verantwortlichen für das Schiedsrichterwesen.
Wolfgang Stark dürfte den BVB vermutlich in Zukunft auch nicht mehr pfeifen. Wenn er schlau ist, dann bittet er den DFB selber darum. In Dortmund im Stadion kann ich mir diesen Schiedsrichter in absehbarer Zeit nun wirklich nicht mehr vorstellen, bei dieser Vergangenheit im Verhältnis Stark/BVB.
Robin,
egal ob Heim- oder Auswärtsspiel:
Stark kann den BVB nicht mehr „pfeifen“.
Wenn das der DFB, der Schiedsrichterausschuß, der Stark selbst nicht begreifen, dann „ist denen nicht zu helfen“ und uns ist nicht zu helfen, wenn wir auf Stark noch weitere Worte verwenden.i
Die Diskussion um und über Stark wird uns vermutlich aber trotzdem noch eine Weile begleiten, Walter. 🙂
Lieber Robin,sorry für meinen faux-pas!
@Klaus, lassen wir ihnen doch wenigstens in der CL ihren Lauf.
@Walter, ja gegen die Bayern so ein Foul und der Treter wäre von Sky auf die Schurkenliste gesetzt worden. Sky nervt mich genau so wie das, was sie kommentieren.
@Frank: Interessant aus meiner Sicht aber auch der genau umgekehrte Ansatz: Was wäre passiert, wenn das Foul statt gegen Reus, immerhin leidgeprüfter Nationalspieler, an einem relativ unbekannten Freiburger Spieler o.ä. begangen worden wäre? Wäre dann auch so ein Aufschrei der Empörung erfolgt? Das hat heute Vormittag jemand im ‚Doppelpass‘ aufgeworfen. Auch gar nicht so unspannend, wie ich finde…