Heute sind Martin Kaysh und David Schraven mit dem Familienpodcast „Wir und Heute“ in Recklinghausen unterwegs, im Ruhrfestspielhaus. Sie treffen Michael Vassiliadis, den Chef der Bergarbeiter-Gewerkschaft IG BCE. Es geht um Kultur im Klassenkampf – warum die Hamburger für Kohle spielen. Den Klimawandel – warum die IG BCE dafür ist, die Braunkohleverstromung in absehbarer Zeit zu beenden (2050 oder so). Die Große Koalition – was man machen muss, wenn man weiß, was man ändern will und wie man es ändern kann. Vassiliadis sagt: „Opposition ist keine Reha“. Man kann den Spruch interpretieren als Weckruf an die SPD, Verantwortung in der Regierung zu übernehmen. Lieber GroKo – als schlecht regiert werden. 45 Minuten mit einem Realisten.
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Danke für das Interview!
Mich hat die sachliche Art von Herrn Vassiliadis sehr beeindruckt. Das gilt auch sein Plädoyer für die Gewerkschaftsarbeit und seine sachlichen Argumente im Bereich der Energie.
Es ist mir unbegreiflich, dass aktuell keine Partei in der Lage ist, die hier genannten Positionen offensiv zu vertreten.
Evtl. die FDP? 🙂
Selbst die Gerichte lassen für mich absurde Klagen zu:
http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/klimawandel/bauer-klagt-gegen-rwe-54034394.bild.html
Muss demnächst auch jeder Bürger, der CO2 ausstösst, damit rechnen verklagt zu werden?
Kein Wunder, dass Gerichte über Überlastung klagen.
Wann schafft es die Presse endlich auch mal darauf hinzuweisen, dass in D der Planet nicht gerettet wird, sondern dass wir im globalen Maßstab in vielen Bereichen absolut unbedeutend sind.
@ ke #1
"Muss demnächst auch jeder Bürger, der CO2 ausstösst, damit rechnen verklagt zu werden?"
Super Idee!
man könnte mit einer Musterklage gegen SUV-FahrerInnen anfangen
@2:
OK, SUV ist ein anderes Thema. Mamas und Papas, die ihre Kids mit ihren Riesenautos 500m zur Grundschule mit ökologischer Ausrichtung fahren, ebenfalls.
Aber hier geht es eher die Haftung:
Dabei könnte eine Klage jeden Erdbewohner und jedes Tier, das Klimagase erzeugt, treffen. Irgendwie interagieren wir alle mit unserem Planeten, wenn auch nur in sehr, sehr, sehr … kleinen Einheiten. Aber in diesem Fall sieht es so aus, dass dies unseren Richtern egal ist. Sie wollen sich halt mir irgendwas beschäftigen und erzeugen somit weitere Beschäftigung. Das ist aus meiner Sicht auch ein "ABM Massnahme" für Juristen. Dabei gibt es wirklich genügend Probleme, die eine schneller Justiz erfordern.
@ ke #3
Die Richter beschäftigen sich mit folgendem, das ist die google-Inhaltsangabe eines Artikels der "Welt":
"Ein peruanischer Kleinbauer klagt gegen den Energieriesen RWE, weil er diesen für die Auswirkungen des Klimawandels in seiner Heimat verantwortlich macht."
Das ist aber sowas von sinnvoll, sich damit zu beschäftigen, wenn man den Klimawandel als "real" ansieht: Denn wenn man ihn als real ansieht, dann ist das DAS Thema, das uns alle angeht.
Haben Sie sich mal vor Augen geführt, was ein Anstieg des Meeresspiegels von nur – sagen wir – "einem halben Meter" für ein Land wie Bangladesch bedeuten würde? Lesen Sie mal den wikipedia-Artikel zu Bangladesch …
Und am Ende des Tages ist auch nicht der "Energieriese" allein verantwortlich, sondern all die, die die Energie verbrauchen: wir
Und wofür brauchen wir die Energie? Ganz allgemein … zum Beispiel um mit "Panzern" (SUVs) durch die Innenstädte zu rollen. Dass das überhaupt geht, liegt an einer großen Lüge: Die Automobil-Industrie hat den Leuten erzählt, dass der Diesel sparsam ist, also auch große Autos ökologisch o.k. sein können … das ist eine so offensichtliche Lüge, dass man sich nur wundern kann, wie man damit durchkommen konnte, aber die Antwort ist ganz einfach: man wollte dran glauben, weil man den "Panzer" wollte, immer noch will, siehe die aktuellen Zulassungszahlen …
usw., usw., Ende des Vortrags.
Spannend und informativ. Danke.
"Mit dem Porsche zum Bio-Supermarkt."
Zum Thema SUVs und Ökohype ein Beitrag von Johann König:
https://tvclip.biz/video/j8JfbVLmfVk/johann-könig-mit-dem-porsche-zum-bio-supermarkt-spätschicht.html
@4:
Der Klimawechsel ist durch viele Einzelfaktoren bedingt. Die Ursachen liegen in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Sie haben natürliche und künstliche Ursachen.
In diesem Zusammenhang ist eine Klage gegen einen Energieerzeuger am anderen Ende der Welt für mich nicht begründbar, da kein Kausalzusammenhang in diesem chaotischen System Erde herstellbar ist.
Der Co2 Verbrauch eines Autos hängt doch im Wesentlichen vom Ressourcenverbrauch während der Herstellung (Ökoverschrottung ist also im Regelfall sinnfrei) und dem Verbrauch zusammen. Da Diesel im Regelfall weniger verbrauchen als Benziner haben sie natürlich dabei geholfen den Verbrauch zu senken.
Dass man heute 2 Tonnen bewegen und Herstellen muss, um eine Person zu transportieren, ist natürlich kaum verantwortbar.
Aus CO2 Sicht ist Diesel natürlich sinnvoll. Einen Euro 5 Diesel aus Umweltgründen zu verschrotten ist aus meiner Sicht Ressourcenverschwendung.
In dem Beitrag wurde bspw. auch auf die Relation der Emissionen Deutschlands im weltweiten Maßstab hingewiesen.
Wir werden die Welt nicht retten.