Wissenschaftler für Kernkraft: „Mit einseitiger Ausrichtung auf Sonne, Wind und Erdgas wurde Deutschland in Energienot manövriert“

Ging Ende 2021 vom Netz: Kernkraftwerk Brokdorf Foto: Alois Staudacher Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Energiewende steckt in einer Sackgasse. Der Plan, aus Kernkraft und Kohle auszusteigen und die durch Zubau von Windrädern und Solaranlagen entstehende Versorgungslücken mit russischem Gas zu füllen, ist gescheitert. Er führte Deutschland in eine fatale Abhängigkeit von Russland und sorgte für hohe Strompreise und eine unsichere Versorgung. Beides ist wirtschaftlich und sozial gefährlich. Aber durch den Ausstieg aus der Kernenergie vergibt Deutschland auch auch die Chance auf eine Senkung seines C02-Ausstosses, der in Ländern wie Frankreich, wo viele Reaktoren laufen, deutlich niedriger ist.

Obwohl seit Jahren Befürworter der Kernenergie von Medien und NGOs diffamiert werden, haben sich jetzt Wissenschaftler, darunter auch Forscher, die an Universitäten im Ruhrgebiet tätig sind, dazu entschlossen, an die Öffentlichkeit zu treten. Sie fordern in der Stuttgarter Erklärung den Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke, der technisch ohne Probleme umsetzbar wäre. Auch der Kauf neuer Brennelemente, die einen regulären Betrieb jenseits des jetzt diskutierten Streckbetriebs möglich machen würde, wird zum Beispiel von CDU-Chef Friedrich Merz gefordert. Bislang hat der Widerstand der Grünen das verhindert. Sogar der Wiederbetrieb der drei Ende vergangenen Jahres abgeschalteten Reaktoren ist möglich. Kernkraft könnte dann wieder deutlich über zehn Prozent der Stromversorgung sichern.

Die Stuttgarter Erklärung der Wissenschaftler ist eine Chance, wieder über Kernkraft rational zu diskutieren, ohne dass jede Debatte von grünen Ideologen, Putins Gas-Lobbyisten und NGOs verhindert wird.

Und hier ist sie:

 

Stuttgarter Erklärung

Mit einseitiger Ausrichtung auf Sonne, Wind und Erdgas wurde Deutschland in Energienot manövriert. Steigende Energiepreise und sinkende Versorgungssicherheit gefährden Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Das Festhalten am deutschen Atomausstieg verschärft diese Gefahren und bremst – zusammen mit anhaltender Kohleverstromung – den internationalen Klimaschutz. Der Weltklimarat IPCC bezeichnet die Kernenergie als ein Instrument des Klimaschutzes. Die Europäische Union ordnet Kernenergie als nachhaltige Energiequelle ein. Auf dieser Grundlage plädieren wir für den Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke als dritte Klimaschutzsäule neben Sonne und Wind. Wir fordern die sofortige Aufhebung der Atomausstiegs-Paragraphen (insbesondere §7 Atomgesetz) und eine Prüfung der sicherheitstechnischen Betriebserlaubnis, um deutschen Kernkraftwerken den Weiterbetrieb zu ermöglichen.

Prof. Dr. André D. Thess , Universität Stuttgart
Prof. Dr. Harald Schwarz, BTU Cottbus-Senftenberg
Prof. Dr. Michael Beckmann, TU Dresden
Prof. Dr. Burak Atakan, Universität Duisburg-EssenProf. Dr. Alexander Dilger, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Prof. Dr. Francesca di Mare, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Kerstin Eckert, TU Dresden
Prof. Dr. Sabine Enders, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Martina Hentschel, TU Chemnitz
Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Antonio Hurtado, TU Dresden
Prof. Dr. Matthias Kind, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Marco Koch, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Andrea Luke, Universität Kassel
Prof. Dr. Axel Meyer, Universität Konstanz
Prof. Dr. Frank R. Schilling, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Klaus Steigleder, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Robert Stieglitz, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Gerhard Wegner, Universität Erfurt
Prof. Dr. Thomas Wetzel, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Die Erklärung wurde auf der interdisziplinären Fachtagung „20 Jahre Energiewende – Wissenschaftler
ziehen Bilanz“ (8. – 10. Juli 2022 in Stuttgart) von den Erstunterzeichnern André D. Thess, Harald Schwarz und Michael Beckmann initiiert.

Die Stuttgarter Erklärung wurde am 26. Juli 2022 beim Petitionsausschuss des Bundestages eingereicht und unter der Nummer 136760
registriert. Die Antragsteller haben bei der Einreichung eine Veröffentlichung beantragt, die im Laufe von drei Wochen geprüft wird. Nach Veröffentlichung kann die Petition vier Wochen lang mitgezeichnet werden. Bei Erreichen von 50.000 Unterzeichnungen werden die Petenten in öffentlicher Ausschusssitzung gehört.

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Michael Salbinger
Michael Salbinger
2 Jahre zuvor

Sehr geehrter Herr Laurin,
wenn Sie persönlich Ihren Abfall aus den von Ihnen genutzten Brennstäben bei sich im Keller lagern,
könnten wir über eine weitere Nutzung dieser Technik nachdenken.

Sie als Anhänger der politische Richtung, die alles dafür getan haben, dass die Energiewende verschleppt wurde,
Gewinne aus der Atomkraft privatisiert und die Probleme aus selbiger verstaatlicht wurden,
sollten schweigen. Lösungen für unsere Probleme sind von Ihnen keine zu erwarten.

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
2 Jahre zuvor

#1 @Michael Salbinger Der gern geäußerte, süffisante Hinweis an Kernenergiebefürworter, alte Brennstäbe dann doch bitte im privaten Keller zu lagern (Warum eigentlich nicht gleich im Kühlschrank?) offenbart die Qualität der allgemeinen Diskussion zu dem Thema in Deutschland. Analog dazu – und genauso irrational und unproduktiv – könnte man auch sagen: „Dann baut euch doch Pumpspeicher in eure Vorgärten, damit der aus Sonnenenergie gewonnene Strom auch gespeichert werden kann.“

Es gibt entsprechende Lagermöglichkeiten, diese werden nur ignoriert oder in Abrede gestellt, weil nicht sein kann, was nicht sein darf und auch hier Panik und irrationale Angst die vorherrschende Leitlinie deutscher Politik und des politischen Diskurses sind.

Ein Teil des „Atommülls“ ist nicht einmal Müll, sondern kann weiter genutzt werden. Der echte, nicht recyclebare und stark strahlende Müll macht nur einen kleinen Teil dabei aus. Die Abfallprodukte, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt werden, sind aufgrund von Spurenelementen im Übrigen ebenfalls radioaktiv, nur mit dem Unterschied, dass diese Abfallprodukte nicht eingelagert, sondern in die Atmosphäre geblasen werden.

Ich sehe die Nutzung von Kernspaltung zur Energiegewinnung überhaupt nicht als langfristige Alternative – auch wenn ich es für fatal halte, dass aufgrund der irrationalen Angst in Deutschland gegenüber allem, was die Präfixe „Kern“ oder „Atom“ enthält, nicht einmal mehr in Sachen potentiell zukunftsfähiger Alternativen wie Thorium Reaktoren oder Kernfusion wirklich geforscht wird.

Wenn’s nach mir ginge, würden wir bereits heute 100% unseres Energiebedarfs aus erneuerbare Energien bestreiten, auch wenn das kurzfristig und auch ganz persönlich mit höheren Kosten verbunden wäre. Erneuerbare Energien haben zahlreiche Vorteile – nicht zuletzt auch in ökonomischer Hinsicht – u.a. dass sie dezentral und unabhängig funktionieren können und von allen bisher bekannten und praktikablen Energiegewinnungsmethoden längerfristig auch am günstigsten sind.

Was mich stört, ist die völlig irrationale, geradezu religiöse Weise, mit der bei dem Thema diskutiert wird, und der überstürzte, rein emotional geleitete beschleunigte Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie. Dadurch hat man sich ohne Not in eine schwierige Lage manövriert und die Probleme hinsichtlich des Klimawandels zumindest kurzfristig noch verschärft.

Michel
Michel
2 Jahre zuvor

Unverantwortliche arme Irre. Sachlich ist dem nach fünfzig Jahren Diskussion nichts mehr hinzu zu fügen.

Jupp Schmitz
Jupp Schmitz
2 Jahre zuvor

Vielleicht liegt es einfach am fehlenden Plan?
Der Atomaustieg wurde doch bereits unter Schröder/Fischer vereinbart inklusive EEG. Die Regierungen Merkel haben den Ausstieg wieder aufgekündigt und kein Konzept vorgelegt.
Dass die Kernenergie so prima funktioniert würde ich gerne mal mit der Bevölkerung von Sellafield, Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima besprechen. Und mit den Abrissunternehmen, die derzeit in der BRD aktiv sind. Und äh wieso gibt es eigentlich bisher kein Endlager?
Fragen über Fragen aber natürlich komplett „unwissenschaftlich“ nicht wahr?

Faktenbeleuchtung
Faktenbeleuchtung
2 Jahre zuvor

Mit ineffizienten regenerative Energien Maßnahmen und Festhalten an atomar-fossiler Wirtschaft (Lobbyismus zB 52 GW-Deckel PV) wurde D in die Energienot manövriert. Statt zB einer ineffizient übertriebenen EnEV hätte es einem Regenerative-Energie-erzeugungsgesetz bedurft. ZB PVA-Pflicht auf allen statisch/Solarkataster-mässig geeigneten Dächern und Windkraftanlagenpflicht statt Abstandsregelungen. Oder Verbot von Verbrennungsheizungen zugunsten von Wärmepumpen, die mit lokal erzeugtem PV-strom betrieben werden und der Außenluft Wärme entziehen statt diese aufzuheizen. Hermann Scheer hat Wege zu 100% regenerativ (wird hoffentlich nicht zu spät soweit kommen) in Seinen Büchern aufgezeigt, zB in Solare Weltwirtschaft oder Der energetische Imperativ. Der Planet ist durch/seit der Industrialisierung quasi zunehmend (zB klimamäßig) verunfallt und benötigt Sofortmaßnahmen wie oben usw., um das Kippen der Kippunkte zu vermeiden.

Michael Salbinger
Michael Salbinger
2 Jahre zuvor

@Björn Wilmsmann

Zitat: Analog dazu – und genauso irrational und unproduktiv – könnte man auch sagen: „Dann baut euch doch Pumpspeicher in eure Vorgärten, damit der aus Sonnenenergie gewonnene Strom auch gespeichert werden kann.“

im Gegensatz zu den irrationalen Argumenten der AKW Beführworter stellen sich die Menschen heute tatsächlich Batterien in den Keller,
um den Strom, der von der Sonne kommt zu speichern, unglaublich das.

Was ist mit den Kosten der AKW-Technik, die im Gegensatz zu den Gewinnen, die Allgemeinheit tragen soll?
Das der Abfall aus den AKWs weiter genutzt werden soll, erinnert mich an die Kernfusion, die wahrscheinlich morgen technisch ausgereift ist,
seit 50 Jahren die gleiche Leier, ja, morgen kommt die Lösung.

Das die CDU/CSU jetzt tolle Lösungen für Alles anbieten, ist mehr als lustig, nach 20 Jahren Stillstand und Verweigerung.
Die Regierung heute hat einen runtergewirtschaften Laden übernommen und die Verursacher komme jetzt mit Lösungen?

Weiter so.

😉

Michael Salbinger
Michael Salbinger
2 Jahre zuvor

@Stefan Laurin

Das ist genau die Argumentation der letzten Jahrzehnte: Später einmal.
Im Sinne von, Ja liebe Kinder, wir haben euch da was Schönes hinterlassen.

Auch hier ein weiter so, danke.

Michael Salbinger
Michael Salbinger
2 Jahre zuvor

@Björn wilsmann

Zitat: Dadurch hat man sich ohne Not in eine schwierige Lage manövriert und die Probleme hinsichtlich des Klimawandels zumindest kurzfristig noch verschärft.

da muss ich widersprechen, durch die Abhängigkeit von fossilen Brenstoffen haben wir uns in eine Abhängigkeit von deren Erzeugern begeben,
die uns nun auf die Füsse fällt. Das wurde und wird politsch so entschieden.

Hier in Deutschland ist der Fehler, dass die Energie zu billig ist, darum sparen wir keine sondern fahren sinnfrei im Kreis.
Solarzellen nutze ich seit 30 Jahren, komischerweise funktionieren die. Auch ein Fahrrad macht Mobilität möglich.

Wir retten die Welt sicher nicht mit 300PS Elektroboliden, die uns zum Aldi um die Ecke bringen,
genau wie eine zentrale Energieversorgung mit Kraftwerken sicher unsere Energieprobleme lösen.

Da bin ich froh, dass sehr viele Menschen die Solarenergie ausbauen und nicht auf die Kernfusion warten.

Michael Salbinger
Michael Salbinger
2 Jahre zuvor

@Stefan Laurin

Ihnen wird im Jahr 2022 bewusst, dass es arme Menschen in Deutschland gibt, ernsthaft?
Das lösen wir über billige Preise anstatt einer angemessenen Bezahlung von Arbeitzeit?

Keine weiteren Fragen, euer Ehren.

😉

btw. ich wähle sicher nicht grün und wo sind die Gewinne der letzten 70 Jahre Atomkraft?
Wo die Verluste sind, weiss ich…

Georg Hofrichter
Georg Hofrichter
2 Jahre zuvor

Three Mile Island, Tchernobyl, Fukushima…

Wer aus solchen Ereignissen keine Lehre ziehen mag und weiterhin kritiklos der Atomkraft fröhnt, hat den Schuss schlichweg nicht gehört. Lobbyistengewinsel auf ganz erbärmlichen Niveau, dass an Wderlichkeit und Zynismus kaum mehr zu überbieten ist.

Die Frage der Entlagerung ist nur ein zweitrangiges Problem. Aber selbst das haben wir in Deutschland mit Ansage in den Sand gesetzt. Ein Großteil der hoch radioakiven Stoffe wird aktuell überirdisch (!) auf dem Gelände diverser Atomkraftwerke gelagert, weil wir es in über 50 Jahren nicht auf die Kette gekriegt haben, ein vernünftigers Endlager einzurichten. In der aktuellen Kriegssituation sind all diese Kernkraftwerke potentielle, schmutzige Bomben. Einen dicken, konventionellen Wumser drauf, und schon strahlt das ganze Umfeld vor lauter Begeisterung In der Asse schwimmt der eingelagerte Atommüll bereits seit vielen Jahren im Grubenwasser, worum sich kein Aas ernsthaft kümmert.

In Zeiten des Klimawandels stellen sich die tektonischen Grundsätze in Frage, unter deren Berücksichtigung in Deutschland seit nunmehr über 50 jahren nach einem „sicheren Endlager“gesucht wird. Ich kenne nicht einen Geologen, der auch nur ein der im Rennen stehenden Lagerstätten eine Bestandssicherheit über die Grenze von mehrern tausend Jahren hinweg garantieren könnte. Es ist deshalb nicht in Ordnung den Folgegenerationen strahlenden Sondermüll zu hinterlassen, der erst nach zehntausenden von Jahren nennenswert abgeklungen ist.

Aktuell wird unser Energiebedarf durch gut 10 % über „Atomstrom“ gedeckt – die lächerlichen 10 % werden wir problemlos ersetzen können.

Michael Salbinger
Michael Salbinger
2 Jahre zuvor

@Stefan Laurin
Zitat: Das alte Framing funktioniert nicht mehr. (und nur weil sie meinen, diese Ihre Begriffe wären hipp, sie sind es nicht.)

Dann hören sie doch endlich auf damit.

Dezentrale Energieversorgung ist der Weg, sonst werden sich immer weiter Einzelne auf Kosten der Allgemeinheit bereichern.
Warum soll ich eine Versicherung für weitaus kleinere Übel zahlen, wenn die Atomindustrie keine braucht?

Georg Hofrichter
Georg Hofrichter
2 Jahre zuvor

Ökosubventionen haben die Betreiber der Kernkarftwerke seit jeher geschnorrt. Die Grünflächen, die laut Gesetzesvorgabe Atomkraftwerke umgeben müssen, wurden konsequent genutzt, um darüber dauerhaft Landwirtschaftssubventionen abzuschöpfen.

Eon, EnBW und Vattenfall geht es ganz hervorragend, oder leben wir auf unterschiedlichen Planeten?

Das alte Framing funktioniert ganz hervrragend, weil es auf schlüssigen Argumenten und unumstösslichen Erfahrungswerten beruht.

Georg Hofrichter
Georg Hofrichter
2 Jahre zuvor

Der Auasstieg aus der Atomkraft hat nichts mit grünen Träumen zu tun. Es war Merkel, die den Ausstieg mit Fug und Recht auf den Weg gebracht hat. Sie werfen mit Scheinargumenten um sich. Ihre ewige, in redundanter Dauerschleife feigebotene Schwarzmalerei trifft nicht den Kern der Problematik.

Georg Hofrichter
Georg Hofrichter
2 Jahre zuvor

Warum Sie sich sich derat einseitig und verbissen an dieesem Thema abarbeiten, bleibt mir ein Rätsel.
Ohne die Lösung der Frage um die Endlager ist es eine verantwortungslose Unverschämtheit, den weiteren Betrieb bzw. den Ausbau der Kernenergie in Deutschland zu fordern:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article240203963/Endlager-Amt-lehnt-AKW-Laufzeitverlaengerung-ab.html

Selbst die geforderte Laufzeitverlängerung ist nicht mehr als ein billiges Manöver, denn ein lückenloser Betrieb der verbliebenen Atomkraftwerke ist laut Aussage der Betreiber nicht möglich. So werden die bisher anteiligen 10 % der Kernenrgie am Energieportfolio in den einstelligen Prozentbereich fallen, sind also marginal und kein Faktor, der noch ernsthaft kalkuliert sein muss. Und sieh da, auf einmal ist die Atomenerige Schwankungen unterworfen, die für Sie ein Totschlagargument gegenüber den erneuerbaren Energien darstellt.

Damit sollten sie sich abfinden.

Sigismund Kobe
2 Jahre zuvor

Dezentrale Lösungen? Gibt es Beispiele? Sobald man über einen bestimmten Leistungsbereich (sagen wir 1 Megawatt) hinausgehen will, stößt man an Grenzen: (a) die Kapazität der zur Verfügung stehenden Speicher, (b) Systemstabilität (z.B. Spannungs- und Frequenzhaltung).
Dezentrale Lösungen mittels „Stütze“ durch Ankopplung an das öffentliche Netz über die Steckdose sind eine Mogelpackung. Die Entsorgung von eigenem Strommüll bei PV-Überproduktion zur Mittagszeit im Sommer über das öffentliche Netz durch die Gemeinschaft aller Stromkunden ist ein Sündenfall der Politik mit „Erneuerbaren“. Aber wer will sich ernsthaft mit solchen „Kleinigkeiten“ beschäftigen?

SvG
SvG
2 Jahre zuvor

Bis zum Winter wird der Strombedarf in D deutlich ansteigen: immer mehr E-Autos, mehr Wärmepumpen, mehr Radiatoren und Heizgebläse. Und auch die Erdwärme wird ab NN nicht von den Heinzelmännchen in den vierten Stock unseres neuen Nachbargebäudes transportiert… In einer windstillen Januarnacht, in der in F die Stromheizungen auf Vollbetrieb fahren, die Kohlekraftwerke in Polen den eigenen Bedarf gerade so stillen können, und die Zuleitungen des norwegischen, finnischen oder schwedischen Stroms noch nicht angeschlossen wurden, weil irgendeine der zahllosen zuständigen Behörden noch irgendetwas prüft, wird es eng. Wenn dann noch die deutschen Gaskraftwerke mangels Masse den Betrieb einstellen mußten, könnte eine einstellige Prozentzahl an Unterdeckung drastische Folgen haben. Und was die angebliche technische Unmöglichkeit angeht: Wenn der Wille da ist, ist nichts unmöglich.
Ich werde das Gefühl nicht los, das die AK-Gegner hier jedes noch so windige (sic!) Argument anbringen, weil sie merken, das ihnen die Gefolgschaft wegläuft. Den Vogel hat wieder einmal der politisch Untote Trittin mit der ihm eigenen Häme abgeschossen. Aber damit treibt er die Menschen eher weg, als daß er diese überzeugt.

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[…] Juli veröffentlichte eine Gruppe von Wissenschaftlern die Stuttgarter Erklärung. In ihr forderten sie das Ende des Atomausstiegs: „Mit einseitiger Ausrichtung auf Sonne, […]

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