Was für eine unglaubliche Kraft der Fußball mancherorts hat, das zeigt einem mal wieder dieses aktuelle Netzfundstück. Das Video zeigt die Atmosphäre in einem brasilianischen Stadtviertel während eines Spiels der Nationalmannschaft. Augenfällig nicht nur die Leere auf den Straßen. Besonders der Torjubel nach Treffern der eigenen Elf ist wahrlich beeindruckend.
Würde man das hier Gesehene allerdings kritisch hinterfragen wollen, dann könnte man sich, in Anbetracht der vielen gravierenden Probleme des Landes in Südamerika rasch fragen, was wohl alles möglich wäre, wenn man diese scheinbar motivierende und auch vereinende Kraft einmal bei anderen Gelegenheiten, bei wirklich wichtigen Projekten zum Wohle der Leute und des Landes nutzen könnte. Was wäre dann nicht vielleicht sogar relativ leicht an Verbesserungen möglich? Und das natürlich längst nicht nur in Brasilien… Auch hierzulande ist das Land ja längst nicht immer so engagiert, fröhlich und scheinbar motiviert wie jetzt, während einer Fußball-Weltmeisterschaft… Und dabei geht es doch eigentlich nur um elf bzw. zweiundzwanzig Jungs die einem Ball hinterherjagen. 😉
In der Politik gibt’s nun mal mehr Interessenkonflikte, und der Stil der Ruhrbarone ist auch eher aggressiv-abwehrend. Insofern kommt mir der Traum von Patzwaldt, dass sich die Massen hinter seinesgleichen zu „wirklich wichtigen“ Projekten vereinigen, eher infantil vor.
@Rainer Möller: Ab und zu wird man ja noch mal träumen dürfen 😉
Indirekt paßt dazu:
FAS, 22.6.2o14, Nr.25, S.12 Fußbal; ein Interview : „Bin ich ein Sonderling?“
Fußballerlebnisse in großen Gruppen oder als Sonderling zu Hause.
Interessant, zumal ich danach zu den Sonderlingen zähle.
Robin Patzwaldt:
Aber müsste dazu nicht zumindest der Stil der „Ruhrbarone“ etwas „integrativer“ werden? Von nichts kommt nichts. (Zugegeben, diese Schloßreportage war schon mal ein Anfang, vielleicht Anfang eines Stilwandels?)
@Rainer Möller: Eigentlich ging es mir hier in erster Linie ja darum dieses (aus meiner Sicht) recht bemerkenswerte Video mal zu zeigen.
Aber dann hier eben auch noch ein paar kurze Anmerkungen zum angesprochenen ‚Stil‘:
Das aus meiner Sicht wunderbare an den Ruhrbaronen ist doch gerade, dass es den einheitlichen Stil der Ruhrbarone so eigentlich gar nicht gibt. Hier kriegt man keine ‚Vorgaben‘. Jeder der hier schreibenden Autoren entscheidet in der Regel völlig für sich selber was und wieviel er schreibt bzw. im Blog veröffentlicht. Mal gelingen einem Beiträge besser, mal vielleicht nicht so…
Das Ergebnis ist in jedem Fall eine bunte Mischung an Stilen, Themen und Meinungen hier im Blog, wo man morgens noch nicht weiß welche Texte bzw. Beiträge am Abend online sein werden. Mir gefällt das so. Aus meiner Sicht ist das auch einer der großen Vorteile der Ruhrbarone und auch ein wichtiger Grund warum ich seit 2010 täglich hier lese, kommentiere und im Herbst 2012 dann auch selber Mitglied im hiesigen Autorenteam wurde, als man mich fragte.
Für Kritik bin ich, wie wohl auch die Kollegen, grundsätzlich immer offen. Die dazugehörigen Diskussionen machen ja auch die Ruhrbarone aus. Aber letztendlich kann man hier als Autor selbst entscheiden was man schreibt und welchen ‚Stil‘ man dafür wählt. Sicherlich auch ein wichtiger Grund dafür warum es den diversen Autoren hier so viel Spaß macht, obwohl sie für ihre Mühen und ihre Zeit (bisher) leider nicht bezahlt werden. Wie dem auch sei…. Das waren jetzt rasch mal ein paar meiner persönlichen Gedanken dazu.