Wo bleiben die Verstärkungen für den BVB-Kader, Sebastian Kehl?

Sebastian Kehl muss unangenehme Fragen beantworten. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Als BVB-Fan fragt man sich in diesen Tagen ja, wo in dieser Sommerpause denn eigentlich die echten Verstärkungen für den Kader der Bundesligamannschaft bleiben. Die bisherigen Neuzugänge Ramy Bensebaini und Felix Nmecha können wohl nur mit viel Wohlwollen als ein halbwegs gleichwertiger Ersatz für die beiden prominenten Abgänge Jude Bellingham und Raphaël Guerreiro angesehen werden. Wenn überhaupt. Verstärkt wurde der Kader bisher jedenfalls (noch) nicht.

Um in Zukunft einmal wieder am Branchenprimus, dem FC Bayern München, vorbeiziehen zu können, braucht es jedoch unbedingt eine stärkere Mannschaft in Dortmund. Diese ist bisher, trotz der langen Vorbereitungszeit auf diese Transferperiode, aktuell nicht in Sicht. Zuletzt machten immer wieder Schlagzeilen von geplatzten Verhandlungen die Runde. Kaderplaner Sebastian Kehl gerät somit zunehmend unter Druck, wenn er seinen vielen wohlklingenden Worten bis zum Start der neuen Saison 2023/24 auch noch erfolgsversprechende Taten folgen lassen will.

Wer es selbst nicht schafft die Bayern in einer für ihre Verhältnisse extrem schwachen Saison hinter sich zu lassen, der muss sich unzweifelhaft verstärken, wenn dieses Kunststück denn in absehbarer Zukunft einmal wieder gelingen soll. Davon ist in Dortmund aktuell jedoch (noch) nichts zu sehen. Im Gegenteil! Durch die Hinzunahme bei einem Großteil der Fans umstrittener Neuverpflichtungen, gelingt es so gar nicht im Lager der Schwarzgelben Aufbruchsstimmung zu erzeugen.

Als Beobachter wundert man sich, wieso Kehl & Co., obwohl der Abgang von Bellingham gefühlt ja schon seit Ewigkeiten feststand, in der Hinterhand offenkundig keinen geeigneten Nachfolger zur Verfügung gehabt haben, so dass am Ende ein bei weitem schwächer eingeschätzter Kicker wie Nmecha, dazu noch zu einem nach Meinung vieler Experten völlig überteuerten Preis (spekuliert wird über rund 30 Mio. Euro Ablöse, bei einem Marktwert von nur rund 15 Millionen) ins Ruhrgebiet gelockt werden musste.

Im Falle von Guerreiro ist die Schwächung der Dortmunder sogar hausgemacht, lief dessen Arbeitspapier an der Strobelallee doch aus, so dass dieser auch noch ablösefrei zu den Bayern wechseln konnte, die diesem natürlich gerne eine neue sportliche Heimat geboten haben.

Jetzt wird es immer schwerer den Kader des BVB noch so zu verstärken, dass er besser ist, als der in der Vorsaison, ohne dafür horrende Ablösesummen auf den Tisch legen zu müssen. Und das wird dringend nötig sein, wenn man wieder mit den Münchenern mithalten will. Dass die Bayern noch einmal eine so schwache Spielzeit abliefern werden, wie zuletzt, das dürfte nahezu ausgeschlossen sein, nachdem diese in der Vorsaison das schlechteste Ergebnis seit Jahren eingefahren hatten. Man darf also mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass der Rekordmeister mehr Zähler einfahren wird als zuletzt, wenn Trainer Thomas Tuchel den Kader auch noch nach seinen Vorstellungen zusammenstellen und trainieren kann.

Ob ähnliches auch in Dortmund gelingen wird, darf in Anbetracht des aktuellen Kaders eher bezweifelt werden. Die Mannschaft der Borussia wirkte in den entscheidenden Momenten der Vorsaison zu häufig überfordert. Charakterlich und sportlich. Will der BVB in den kommenden rund zehn Monaten mehr Punkte holen als in 2022/23, braucht es neben einem von Anfang an gesunden Sebastien Haller daher auch weitere Verstärkungen. Die sind derzeit aber nicht in Sicht.

Als Dortmunder droht einem aktuell ein weiteres Jahr im Verfolgerfeld der Münchener, was einem die so unglücklich verpasste Titelchance vom Mai noch einmal umso bitterer in Erinnerung kommen lässt.

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