Wohnungsnot wird jetzt grün und ökologisch

Dirk Messner Foto: Susanne Kambor / Umweltbundesamt

Dirk Messner, der Chef des Bundesumweltamtes, ist der Meinung, es sollte „sparsamer gebaut“ werden. Der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte Messner, um die Klimaziele erreichen zu können, werde es auch nötig sein, über die Größe von Wohnungen zu diskutieren. „Wir werden auch über die Quadratmeterzahl, auf der Menschen leben, sprechen müssen“, denn bei diesem Thema gehe es „ja letztlich um Flächenverbrauch“.

Vor dem Hintergrund, dass weltweit rund 40 Prozent der Treibhausgas-Emissionen auf den Gebäudesektor entfallen, plädiere das UBA generell dafür, „sparsam beim Neubau zu sein und stattdessen den Blick stärker auf die Weiterentwicklung des Bestandes richten, auch bei der Schaffung neuen Wohnraumes“, sagte Messner.

Messner, dessen Behörde in einem Öko-Protzbau in Dessau residiert, will das in Zeiten von Wohnungsnot weniger gebaut. Noch weniger? Obwohl vor allem in den Städten Hunderttausende Wohnungen fehlen, sollen nun auch grüne Visionen den Menschen den nötigen Wohnraum nehmen und ihnen somit auch den Rückzugsraum ins Private. Die Bundesregierung lässt den Behördenleiter gewähren und trägt so zu einer Diskursverschiebung bei, die ihr Versagen in der Wohnungsmarktpolitik kaschiert: Wohnungsnot wird grün und ökologisch.

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