Am morgigen Samstag wird Wuppertal die Hass-Hauptstadt Deutschlands: Hooligans, Pegida und Salafisten werden dort demonstrieren. Wuppertaler Initiativen rufen zu Protesten auf.
Für Wuppertals Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher und ihre Beamten wird der Samstag eine Herausforderung: „Wir werden am Samstag eine brisante Lage haben. Zum ersten Mal gehen Salafisten und Pediga-Anhänger in derselben Stadt zur selben Zeit auf die Straße.“ Das sich dem Protest von Pegida auch Hooligans angeschlossen haben, macht die Lage nicht einfacher. Die beiden verfeindeten Lager werden sich in der Elberfeld-Innenstadt auf Ruf- und Sichtweite begegnen. Weit über 1000 Polizeibeamte aus dem ganzen Bundesgebiet werden dafür sorgen, dass sie nicht aufeinander losgehen. Die Politei rechnet mit 300-400 Salafisten und 1000-2000 Teilnehmern an der Pegida-Demonstration. Auf beiden Seiten werden Stars ihrer jeweiligen Szenen auftreten: Bei den Salafisten Sven Lau, der Initiator der Scharia-Polizei, die Wuppertal im vergangenen Jahr international in die Schalgzeilen brachte, bei Pegida Lutz Bachmann, der mehrfach vorbestrafte Pegida-Anführer aus Dresden. Wie viele Hooligans kommen, ist die große, offene Frage . Bundesweit werden am Samstag Hooligans beobachtet, um die Gefahrenlage schon vor ihrem Eintreffen einschätzen zu können.
Unter dem Motto „Go – Hate Yourself!“ werden zahlreiche Initiativen und Gruppen gegen beide Hass-Mobs protestieren:
„Zwei, die auf verschiedene Art eigentlich dabei waren zu scheitern, kehren auf die politische Bühne der Straße zurück: Am Samstag, den 14.März wollen sowohl Salafisten als auch Pegida in Wuppertal demonstrieren. Die beiden dichotomen Geschwister angst- und hasserfüllter Empörung versuchen offenbar, sich gegenseitig wach zu küssen.“
Die Gegendemonstration findet am 14. März um 14 Uhr auf dem Kirchplatz in Elberfeld statt.
Die Ruhrbarone werden Morgen live aus Wuppertal berichten
Der Treffpunkt für Gegenaktivitäten ist schon ab 12:30 Uhr der Kirchplatz an der Citykirche in der Innenstadt von Wuppertal-Elberfeld.
Dort ist auch der Antifa-Treffpunkt für gemeinsame Gegenaktionen.
[W] Update: Auf nach Wuppertal! Rassist*innen/Nazi- und Salafisten-Pack stoppen!
Verfasst von: Antifaschist*innen aus Wuppertal. Verfasst am: 12.03.2015 – 21:49. Datum: Samstag,
Am Samstag den 14. März wollen Hetzer*innen aller Schattierungen Wuppertal als Aufmarschort nutzen! Dem Auflaufen dieser Menschenfeinde gilt es entschlossen entgegenzutreten und ihn bestenfalls gänzlich zu verhindern!
Am kommenden Samstag wird es in Wuppertal zum bundesweit ersten Versuch von Pegida kommen, direkt gegen Salafisten auf zu marschieren, was bislang sehr freundlich von der Polizei unterstützt wird! Für Pegida NRW ist es der Versuch ihr mittlerweile totgelaufene Mobilisierung zu retten, auch deshalb könnte es für (nicht nur) überregionale Gruppen interessant sein dem Aufmarsch der Menschenfeinde in Wuppertal etwas entgegen zu setzten. Die Polizei rechnet aktuell allein mit 2000 Pegida und Hogesa-Anhänger*innen.
Achtung! Am Samstag werden aufgrund von Bahnarbeiten alle Züge aus Richtung Köln/Düsseldorf in Gruiten bzw. Vohwinkel und aus Richtung Dortmund/Hagen am Wuppertaler Hauptbahnhof enden.
„Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) und „Gemeinsam-Stark Deutschland“ will sich um 14:00 Uhr an der Historischen Stadthalle treffen um von dort zur Pegida NRW-Kundgebung zu marschieren.Hier rechnet die Polizei mit mehreren 100 Anhänger*innen. Der Aufmarschort der Rassist*innen von Pegida NRW ist ab ca. 15:00 Uhr der Platz Kluse in Wuppertal-Elberfeld, nahe der Innenstadt fast direkt am Kino Cinemaxx. Dort befindet sich auch die Schwebebahnhaltestelle “Kluse/Schauspielhaus”.
Der anschließende Pegida-Aufmarsch führt über die Bundesallee, rechts in die Morianstraße, rechts in die Straße Kipdorf, durch den Kreisverkehr in den Hofkamp, links in die Morianstraße und zurück zum Ausgangspunkt.
Die Salafisten um Sven Lau wollen sich ebenfalls um 15:00 Uhr am Willy-Brandt Platz/Kleine Klotzbahn in Elberfeld treffen. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Begegnungsstätte Alte Synagoge. Ab 14:30 Uhr ist eine Kundgebung vom Wuppertaler Bündnis gegen Nazis vor der Begegnungsstätte Alte Synagoge, kleine Klotzbahn/ Ecke Genügsamkeitsstr. angemeldet.
Pegida und Salafisten werden zum Teil bei der Anreise auf die Schwebebahn oder den Schienenersatzverkehr zurückgreifen müssen oder mit Bussen oder PKW anreisen. Reist das Pack mit ÖPNV an, führt ihr Weg entweder von Oberbarmen mit der Schwebebahn zur Kluse oder von Vohwinkel über die Innenstadt zur Kluse bzw. dem Willy-Brandt-Platz.
Bei Pegida NRW kursiert zudem der Vorschlag “Park and Ride”-Parkplätze (wie z.B. den in Wuppertal-Vohwinkel oder andere in Schwebebahnnähe) zu benutzen und dann mit der Schwebebahn weiter zu reisen.
Der Treffpunkt für Gegenaktivitäten ist ab 12:30 Uhr der Kirchplatz an der Citykirche in der Innenstadt von Wuppertal-Elberfeld.
Dort ist auch der Antifa-Treffpunkt für gemeinsame Gegenaktionen.
Wir wollen uns gemeinsam mit Allen sowohl Pegida als auch den Salafisten in den Weg stellen!
Informiert euch über Twitter oder vor Ort. Seid hellwach, kreativ und spontan!
https://linksunten.indymedia.org/de/node/137294
de-de.facebook.com/wuppertalkeinplatzfuer | Twitter: @Nazisweg
Möchte sich Wuppertal nun als „Dortmunds Krawall-Schwesterstadt No. 1“ anbiedern? Genauso wie die nicht mehr zu nehmende Meisterschaft für die Bayern sollte doch auch hier ganz klar sein, dass diese Kombination von Demos und dazu noch ohne echte räumliche Trennung Gewalttaten erzeugen wird. Damit gibt es wohl keinen schwerwiegenderen Grund, um zumindest einen Teil der Demos zu verbieten bzw. zu verschieben.
[…] neben diesen beiden Demonstrationen, die die Ruhrbarone (siehe den Beitrag Wuppertal: Protest gegen Pegida und Salafisten) dazu brachten, von der “Hass-Hauptstadt Deutschlands” zu schreiben, wird es unter […]
Hallo Mina, so von Frau zu Frau: Dein gestieltes Transgendersprech geht mir gehörig auf die Eierstöcke.
Müssen Versammlungen und Demonstrationen mit unterschiedlich politischen Richtungen an einem Tag stattfinden. Es ist gut wenn in einer Demokratie jeder seine Meinung äußern , und öffentlich dafür eintreten kann. Um den Frieden im Lande zu wahren sollten diese Termine gesteuert werden. Also, dass man nicht an einem bestimmten Termin jede Demo genehmigt. Viele gehen doch nur wegen der Randale zur Demo. Viele andere gehen nicht, weil sie Angst vor derartigen Übergriffen haben.
Wenn diese Termine nicht in Zukunft abgestimmt werden, dass sich unterschiedliche Parteien nicht prügeln können, wird der Polizeieinsatz auch auch billiger und alles verläuft friedlicher.
#5 Werner:
Es ist in unserer Demokratie so, das jeder eine Demo anmelden kann wann un d wo er will. Da gibt es nichts zu genehmigen. Und das ist auch gut so.
Deine sonstigen Vorurteile bzgl. Randale und Üergriffen sind nicht nachvollziehbar. Jedes Fussball-Bundesligaspiel bietet mehr „Zündstoff“ als diese Demonstrationen in Wuppertal. Kommt deshalb jemand auf die Idee die Bundesliga zu verlegen oder bestimmte Mannschaften nicht gegeneinander spielen zu lassen?
@Oh Weia: Leider falsch. Wir reden hier über §15 Abs. 1 Versammlungsgesetz. Und dass die öffentliche Sicherheit durch das Aufeinandertreffen von diesen gewaltbereiten und in der Vergangenheit regelmäßig durch Gewalttaten aufgefallenen Gruppierungen ernsthaft gefährdet ist, kann Niemand abstreiten, der des rationalen Denkens mächtig ist.
Wenn Pegida und Salafisten aufeinander losmarschieren, warum muss man sich beiden in den Weg stellen? Ist das nun besonders mutig oder nur abgrundtief dämlich? Oder doch nur linksuntere Lust an der Randale?
Man muss sich den Demos nicht in den Weg stellen, kann aber zeigen, dass man für eine frei, selbstbestimmte Gesellschaft ist.Das geht auch mit einer separaten Demo, auf der Präsenz gezeigt wird.
Das in den Weg stellen ist sowieso wenig sinnvoll, wenn eine Demo die besseren Argumente, die höheren Teilnehmerzahlen und fröhlicheren Teilnehmer hat.
Hass ist doch furchtbar unattraktiv.
#7 Klaus Lohmann
Ja weiß ich. § 15 sagt:
(1) Die zuständige Behörde kann die Versammlung oder den Aufzug verbieten oder von bestimmten Auflagen
abhängig machen, wenn nach den zur Zeit des Erlasses der Verfügung erkennbaren Umständen die öffentliche
Sicherheit oder Ordnung bei Durchführung der Versammlung oder des Aufzuges unmittelbar gefährdet ist.
Dies ist aber offensichtlich nicht der Fall. Jedenfalls ist der Polizei dieser Meinung.
@Oh weia: Mit der Gleichstellung von „Offensichtlich“ und „Polizeimeinung“ wäre ich vorsichtig, wenn man sich die vielen, vielen Gerichtsverfahren dazu anschaut. Einige Behörden verbieten vorher und bekommen einstweilige Verfügungen um die Ohren, andere erlauben vorher alles und bekommen anschließend die Presse und die Politik um die Ohren geknallt.
Dass die Polizei-Meinung in Wuppertal, man könne die Demos räumlich gefährdungsfrei trennen, offensichtlich falsch war, zeigen ja nun die Liveticker und Berichte.