30 Euro kostet eine Karte für Tim Fischer beim Zeltfestival Ruhr. Da denkt man ja erstmal, stolzer Preis und der, der das veranstaltet, wird schon wissen, was er tut. Tim Fischer hätte Freitag Abend beim Zeltfestival auftreten sollen. Nachdem er sich den Zeltplatz angeschaut hat, ist er lieber im Hotel geblieben.
Sein Manager musste den enttäuschten KonzertbesucherInnen die Nachricht überbringen. Man habe nichts davon gewusst, dass direkt nebenan Polka und noch ein weiteres Konzert stattfinden. Tim Fischer, erfolgreicher Chansonnier, wäre mit seinem Zarah Leander-Programm sang- und klanglos untergegangen. Daher habe man kurzfristig entschieden, das Konzert abzusagen.
Letztes Jahr gab es das Zeltfestival zum ersten Mal und es lief recht erfolgreich. Von weitem sah ich immer nur ein großes Zelt und dachte, dort spielt jeden Abend ein Highlight und das ist auch gut so. Weit gefehlt. Das Ganze ist eine Mischung aus Weihnachtsmarkt und Festival, allerdings auf engem Raum und komplett eingezäunt. Ganz viele kleine Zelte stehen dort und auch ein großes, wo jeweils Kunsthandwerkgedöns verkauft wird. An sich nicht schlecht.
Draußen sind die Fressbuden – durchaus edel, von Livingroom (deren Geschäftsführer Lukas Rüger ist Mitveranstalter des Festivals) usw. – ähnlich wie bei „Bochum kulinarisch“. Es kostet natürlich Eintritt, auf den Zeltplatz überhaupt draufzukommen. Für Nicht-Konzertbesucher vermutlich zwei Euro, diese Info kann man der Internetseite nicht eindeutig entnehmen. Jedenfalls ist der ganze Zeltplatz sehr trubelig, überall laufen Menschen rum, palavern, kaufen ein, essen und trinken. Die Geräuschkulisse ist also auch ohne weitere Konzerte beachtlich.
Der Manager von Tim Fischer erklärte, der Veranstalter, der Fischer eingeladen hätte, habe behauptet, nichts von den akkustischen Konkurrenzveranstaltungen direkt nebenan gewusst zu haben. Selbst wenn das nicht stimmt – wie unprofessionell muss man sein, Musiker und KonzertbesucherInnen einer solchen Zumutung auszusetzen? Chansons mitten auf dem Jahrmarkt – super Plan.
Tim Fischer sitzt also im Hotel, die Konzertbesucher können zusehen, wie sie ihr Geld zurückbekommen. Das Zeltfestival Ruhr ist eine kompakte Kommerzveranstaltung, was ja zunächst nichts Schlimmes ist. In diesem konkreten Falle ging der Schuss allerdings nach hinten los. Weniger ist manchmal mehr. Ich zahle gern 30 Euro für eine Eintrittskarte – für EIN gutes Konzert, nicht für drei gleichzeitig mit Hintergrundrauschen.
…das sollte aber eher das problem des mangaments von herrn fischer sein. „alles von dir“ bzw. alles von allen zu einem preis von 30,- euro findet vielleicht eher auf deutschen kleineren kunstbühnnen statt. bechwerden wären daher nicht an die veranstalter des festivals zu richten.
oder fühlte sich die diva tim da vielleicht unterfordert ?
Wer ist Tim Fischer?
http://www.timfischer.de
🙂
Liebe Frau Underberg,
der Vorwurf der Unprofessionalität fällt auf Sie zurück. Denn eigentlich hätte ich erwartet, dass eine Ruhrbaronin weiss, wie Konzerte zustandekommen.
Da ruft ja niemand bei Tim Fischér an und sagt : Hey Tim wir machen da so ’nen Fest machst Du uns da mal die Zarah ?
Da wird über sein Management ein Vertrag gemacht, Geld ausgehandelt etc… wenn Sie möchten besorge ich Ihnen ein Praktikum in einer Eventagentur.
Also seinen Vertrag gebrochen hat doch wohl Tim Fischer oder sehen Sie das anders ?
Ich bin ja nur froh dass es gestern Abend in der Stadt keine allzu großen Ausschreitungen von enttäuschten Tim Fischer Fans gab. Bochum ist haarscharf an einer Katastrophe vorbeigeschlittert…
@Stefan:
Du machst Dich ein wenig lustig über die Tim Fischer-Fans, oder? 😉
Irgendwie finde ich die Überschrift unpassend. „Fischer verprellt Publikum“, das hätte ich ja noch verstanden, aber eine „Schuld“ des Veranstalters kann ich nicht erkennen.
Grundsätzlich war das für Tim Fischer wohl zu wenig Boheme und zu viel Beach
Ich kenn kein Tim Fisher – aber eine Kim Fischer.
Hab ich’s überlesen? Bekommen die Fischer-Fans denn wenigstens ihr Geld zurück?
@Stefan: Meinst Du, Du kriegst es hin, von Tim Fischer zu abstrahieren? 🙂
@Silke: Das Geld soll man sich da zurückholen, wo man die Karten gekauft hat. Bin gespannt.
der veranstalter hat keine schuld wenn er 3 konzerte gleichzeitig organisiert und die lautstärke nicht bedenkt, wer denn? war übrings nicht das erste mal das der lärm aus den anderen zelten als störend empfunden wurde.
Die auf dem Zeltfestival veranstalteten Konzert sind durch die Bank gut organisiert. Ich war dieses, wie letztes Jahr auf mehreren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dem Veranstalter hier einen Vorwurf machen kann. Sehr wohl aber, dass eine Superdiva wie TF zu empfindlich ist, als dass sie auf dem ZFR spielt. Ich habe den Guten mal in einer Talkshow gesehen, das war deutlich genug… Der geht mal gar nicht!
ähm…
ja, ich halte dieses thema auch für ungeheuer wichtig: warum ist nur niemand auf die idee gekommen, die tim fischer-chöre als ersatz anzufordern? und warum wurde zeltinger nicht eingeladen? schlussendlich vermute ich, dass hier eine klammheimliche (blind-) schleichende werbung für so kleine fläschkes aus rheinberg gemacht wird.
😉
macht euch einen schönen abend und geht heute abend in essen feiern…
Sehr geehrte Ruhrbarone,
ist das jetzt Ihr neuer Stil?
Frau Underberg ist entsetzt, dass ein Konzert ausfällt – schade für sie und die anderen Fans, sicherlich, und vielleicht auch eine kleine Meldung wert, die Sie ja im Artikel zuvor bereits veröffentlicht hatten. Nun aber gibt es einen zusätzlichen Artikel ohne erkennbaren Mehrwert, frei von Recherche und mit reiner, unbelegter Meinungsäußerung statt sachlich abgesicherten Argumenten? Ich bin enttäuscht, dass so etwas ohne Nachbearbeitung bei Ihnen online geht. Ich bewundere daran allerhöchstens Frau Underbergs Mut, sich ohne jede Sicherung so weit aus dem Fenster zu lehnen.
Ich vermisse Fakten und Ausgewogenheit. Ein offizielles Statement des Managers (der angeblich die Absage machen „musste“ – wie darf ich mir das vorstellen: Stand da jemand mit vorgehaltener Waffe hinter ihm?). Und eine Stellungnahme der Veranstalter dieses Festivals. Dazu vielleicht ein paar kritische Rückfragen Ihrerseits.
Wer die Umstände verstehen möchte, findet zudem keinerlei Informationen darüber, wie denn wohl der Vertrag dieses Herrn Fischers aussah, was z.B. genau darin über den Veranstaltungsort stand. Und erfährt keine sachkundige Aufklärung darüber, wer nach Rechtslage den Vertrag gebrochen hat.
Service gibt es auch nicht. Diejenigen, die Frau Underbergs Enttäuschung teilen, erfahren jedenfalls nicht, wo und wie sie ihr Eintrittsgeld zurückbekommen werden.
Vielleicht gibt es gute Gründe für diesen Artikel , die mir aus irgendeinem Grunde verborgen blieben. Trotzdem wünsche ich Ihnen und mir, dass Sie von dieser Ausnahme abgesehen weiterhin mit durchdachten, gut recherchierten Artikeln über das Geschehen im Ruhrgebiet berichten.