Deutschland im Winter. Ein Reisehandbuch von Freunden.
Man muss nicht in ferne Länder reisen, um Unvergessliches zu erleben. Mit diesem Grundgedanken und der Devise: „Endlich Winter“ haben die Herausgeber mit 40 Reiseautoren ein Vademecum besonderer Tipps für ungewöhnliche Orte, Events und Ausflüge zusammengetragen, die sich sowohl an Winterfans richten, als auch an diejenigen, die sich als Wintermuffel bisher lieber vor dem Elektrokamin einkuschelten um beim „Traumschiff“ aus der ZDF-Mediathek vom nächsten Sommer zu träumen. Die Südsee kann warten, denn der Reisedepeschen-Verlag hat mit dem Reisehandbuch „Deutschland im Winter“ mehr als 250 proaktive Alternativen parat.
Die Autoren verraten ihre Geheimtipps und bilden dabei eine große Bandbreite an Möglichkeiten ab. Direkt ins kalte Wasser geht es beim Neujahrsanbaden in Büsum, da dort zu diesem Zeitpunkt das Wasser wärmer ist, als die Luft. 22 Tipps für Hamburg listen kurz und knackig die besten Ausflugstipps in der Hanse-Metropole auf. In Brandenburg locken Husky-Schlittentouren, im Spreewald Kajaktouren, in Sachsen-Anhalt die Harzer Brockenbahn und die Bundeshauptstadt Berlin ist ebenfalls mit 22 Kurztipps vertreten. In Bayern kann man beim Almabtrieb dabei sein, im Mangfalltal auf Kamelen reiten, am Wallberg Rodeln, im Allgäu selbst Iglus bauen oder eine Alemannische Fasnacht in Donaueschingen erleben. Natürlich haben die Autoren auch einige spezielle Tipps für die bayerische Landeshauptstadt München parat. Im Westen wähnt man sich in Japan (Düsseldorf) oder im Hinduistischen Tempel (Hamm) in Indien, ohne dafür einen Flieger besteigen zu müssen, man kann im Ruhrgebiet die Industriekultur erleben, das Kassel auf den Spuren der Gebrüder Grimm erkunden oder in der Pfalz Rotweinwandern. Spezielle Tipps führen zu ungewöhnlichen Zielen in der Metropole Köln und sogar für den rheinischen Karneval gibt es eine eigene Anleitung. Den kann man dann ja auch noch mitnehmen, wenn der Corona-Spuk irgendwann endlich vorbei ist. Zahlreiche Karten erleichtern die praktische Orientierung, zahlreiche Fotos machen Lust, sofort die Winterstiefel zu schnüren und loszumarschieren.
Die Tipps sind so vielfältig, wie die Autoren. Inhaltlich gegliedert ist das Reisehandbuch schlicht in Norden, Osten, Süden, Westen, so dass man als Leser einerseits direkt Reiseziele und Events vor der eigenen Haustüre herausfiltern kann und sich aus den einzelnen Zielen der jeweiligen Himmelsrichtung eigene Touren zusammenstellen kann; also z.B. zuerst zum hinduistischen Tempel in Hamm, von dort aus über die Route Industriekultur im Ruhrgebiet und anschließend ab nach Japantown in Düsseldorf hin ins Bergische Land, oder Richtung Südwesten zur Funzelfahrt nach Mainz. Die Mischung der Ziele ist zwischen Outdoor und Indoor gut ausbalanciert, so dass es bei Pisswetter vielerorts noch die Möglichkeit gibt, sich in bemerkenswerte Bauwerke, Museen, Tempel, Burgen, Hamams, Cafés, U-Bahn-Linien, Fähren, Kinos oder Wellnessoasen ins Trockene zurückzuziehen.
Uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die trotz vierter Corona-Welle und eisigen Temperaturen mal dringend vor die Türe müssen. Nach der Lektüre müssen Sie eigentlich nur noch den Rucksack packen und losmarschieren. Mit dem Reisehandbuch „Deutschland im Winter“ beginnt die nächste Reise jetzt, sofort und vor der eigenen Haustüre. Worauf warten Sie noch?
Aylin & Stefan Krieger (Hg): Reisehandbuch. Deutschland im Winter. Geheimtipps von Freunden. Geniale Ausflüge, besondere Events und magische Orte im Herbst und Winter.
Taschenbuch, 192 Seiten
Reisedepeschen Verlag 01. Juli 2021 (2. aktualisierte Auflage)
ISBN 13 978-3963480027, 22 Euro