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Mit dem freundlichen Miteinander bei ThyssenKrupp ist es vorbei. Am kommenden Montag wollen mehrere Tausend Mitarbeiter in Duisburg gegen den Konzernumbau protestieren. Ihr Zorn richtet sich gegen Vorstandschef Ekkehard Schulz, der nicht aufhören will, von betriebsbedingten Kündigungen zu reden.
Am vergangenen Freitag nahm Schulz wieder diese brutalste Form des Stellenabbaus wieder in den Mund. Er könne betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen, sagte er Journalisten. Die Betriebsräte fühlten sich hintergangenen. Erst wenige Stunden zuvor hatte Schulz mit ihnen vereinbart, auf diese verzichten zu wollen. Dies war die Grundlage für ihre Zustimmung zu der Konzernverschlankung von fünf auf zwei Sparten.
Die Quittung folgt heute: Die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp Steel stimmten gegen die Berufung des neuen Spartenvorstands Edwin Eichler, der die Nachfolge von Karl-Ulrich Köhler einnehmen wird. Auch in den Aufsichtsräten anderer Konzernschwestern wollen die Arbeitnehmer gegen die Pläne der Konzernführung votieren.
Um ihren Mißmut öffentlich zu untermauern, will die IG Metall für kommenden Montag zur Großdemo nach Duisburg einladen. Zum letzten Protest im Februar kamen rund 5000 Thyssen-Stahlarbeiter.