Zukunft für den Dortmunder Flughafen

Ryanair-Maschine auf dem Dortmunder Flughafen (Foto:Westerhoff)
Ryanair-Maschine auf dem Dortmunder Flughafen (Foto:Westerhoff)

„Millionenloch“, „Subventionsgrab“ – die Gegner des Dortmunder Flughafens haben in den vergangenen Jahren immer wieder mit den finanziellen Verlusten des Flughafens argumentiert. Die EU hat unter diese sieben Jahre andauernde Diskussion einen Schlussstrich gezogen. Die Überweisungen der Stadtwerke an den Airport sind legal. Genauso wie die Programme, mit denen Fluggesellschaften nach Dortmund gelockt wurden. 

Zeit, um eine Bilanz zu ziehen und genau hinzuschauen, wer die Gewinner und wer die Verlierer dieses Urteils sind.

Gewinner 1: Der Flughafen

Der Flughafen hat nun Planungssicherheit. Und spart sich zudem ein dickes Sümmchen für Juristen, die in den vergangenen Jahren auf Anfragen der EU antworten mussten. Flughafenchef Udo Mager hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er an den Plänen zur Verlängerung der Start- und Landebahn festhält. Er bekommt für diese Pläne nun Aufwind.

Gewinner 2: Die Passagiere

Der Flughafen darf mit Förderprogrammen neue Airlines anlocken. Die EU wertet Rabatte für neue Airlines und neue Verbindungen als in der Wirtschaft üblich, um Kunden anzulocken. Bislang herrschte bei den Fluggesellschaften eine gewisse Unsicherheit und die Gefahr, unrechtmäßig erhaltene Zuschüsse wieder zurückerstatten zu müssen. Da die EU die Subventionen für legal erklärt hat, kann der Flughafen wieder auf Akquise-Tour bei den Fluggesellschaften gehen. Die Passagiere kann es freuen.

Gewinner 3: Die Wirtschaft

Sie hat nun schwarz auf weiß, dass der Flughafen eine wichtige Bedeutung für das Ruhrgebiet hat. Das hat die EU ausdrücklich herausgestellt. Die Argumentation der IHK für den Flughafen erhält damit prominente Unterstützung aus Brüssel.

Gewinner 4: Die EU-Kommission

Die Kommission hat sich keinesfalls auf die Seite der Wirtschaft geschlagen und einen Freibrief für Flughafen-Subventionen ausgestellt. Andere Airports in Frankreich haben wegen staatlicher Subventionen schon Millionenstrafen aufgebrummt bekommen. Auch Zweibrücken und Klagenfurt droht Ungemach aus Brüssel. Die EU hat die Flughäfen sehr differenziert untersucht und kein politisches oder von der Wirtschaft getriebenes Urteil gefällt.

Verlierer 1: Die Schutzgemeinschaft Fluglärm

Die Bürgerinitiative hat die Ermittlungen gegen den Flughafen angestrengt. Sie hat regelmäßig Brüssel mit Daten gefüttert, um nachzuweisen, dass der Flughafen unzulässige staatliche Beihilfen erhält. Die Schutzgemeinschaft erhoffte sich durch die EU Unterstützung im Kampf gegen den Airport. Die EU-Kommission ist dieser Argumentation nicht gefolgt. Die Initiative muss ihre Strategie nun vollkommen neu ausrichten.

Verlierer 2: Die NRW-Landesregierung

Im Landesentwicklungsplan gewährt sie dem Airport keine landesweite Bedeutung. Durchaus ein politisches Urteil, denn Münster-Osnabrück hat diesen Status, obwohl dort weniger Menschen fliegen. Dieser Status ist wichtig, um einen Ausbau zu finanzieren. Die EU hat eindeutig die Bedeutung des Airports für das Ruhrgebiet festgehalten. Die rot-grüne Regierung wird nicht umhin kommen können und den Dortmunder Flughafen als landesweit bedeutend einzustufen.

Verlierer 3: Die Flughäfen Paderborn-Lippstadt und Münster-Osnabrück

Die Wettbewerber aus Westfalen haben politisch immer wieder gegen den Dortmunder Flughafen quer geschossen. Ihr Argument: Weil Dortmund Zuschüsse von den Stadtwerken bekommt, entstehen Wettbewerbsnachteile für Münster und Paderborn. Die EU ist dieser Argumentation nicht gefolgt. Sie betont, dass die Beihilfen für den Flughafen nicht zu Wettbewerbsverzerrungen führen.

Verlierer 4: Die Lufthansa

In ihrem regelmäßig verschickten Politikbrief an Entscheider in Deutschland hat die Lufthansa immer wieder gegen Regionalflughäfen gewettert. Niemand brauche die, so die Argumentation. Das war schon immer eine durchsichtige Strategie. Weil die großen Flughäfen ausgebucht sind, bekamen Billigflieger früher kaum Landerechte in Deutschland. Deshalb hatten unliebsame Konkurrenten wie Ryanair und Easyjet lange Zeit keine Chancen auf dem deutschen Markt. Lufthansa konnte die Preise hochhalten.

 

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Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

Eine interessante Analyse, dennoch ein wenig einseitig.

Gewinner soll also die Wirtschaft sein. Allerdings nur bis zur nächsten Gewerbesteuererhöhung, bei die Stadt Dortmund dann allen Gewerbetreibenden das Geld aus der Tasche zieht, während der Flughafen nur einem kleinen Teil zu Gute kommt. Man könnte das auch Klientelpolitik nennen.

Die Argumentation der IHK ist übrigens in Zahlen ausgedrückt, dass die Bruttowertschöpfung mit 280 Mio ist als die Verluste beim Flughafen. Dabei dreht sich mir als Volkswirt der Magen um aber auch ohne Wirtschaftskenntnisse kann man die Sinnhaftigkeit dieser Rechnung kaum nachvollziehen. Diese Rechnung besagt nämlich nichts anderes, als dass der Flughafen seine jährlichen Verluste auch vervierzehnfachen könnte und alles im Lot wäre. Absurd.

Es wurde kein politisches Urteil gefällt? Man kann das auch anders sehen:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/nach-zweibruecken-entscheid-der-regionalflughafenwahn-13061146.html
Zumal alles, was die EU in den letzten Jahren zum Thema Beihilfen in Dortmund veröffentlicht hat, in eine völlig andere Richtung gedeutet hat. Da wurde offensichtlich die EU in letzter Sekunde – von wem auch immer und in welcher Weise auch immer – dazu bewegt, eine 180 Grad-Drehung vorzunehmen.

Verlierer soll die Schutzgemeinschaft Fluglärm sein. Aha. War Dortmund nicht das erste Verfahren und hat danach eine wahre Lawine an Verfahren losgetreten? Kein Zweifel, aber ohne das Dortmunder Verfahren gäbe es heute keine neuen Leitlinien, die den Flughäfen vorgeben, die operativen Verluste abzubauen. Wie das am Dortmunder Flughafen umgesetzt werden soll, schreiben Sie leider nicht. Im Gegenteil, Sie erwähnen die Leitlinien nicht einmal. Warum eigentlich?

Übrigens die EU argumentiert auch mit der Erreichbarkeit der Region. Von DTM kann man nicht fliegen nach: Madrid, Lissabon, Paris, Rom, Mailand, Dublin, Kopenhagen, Oslo, Stockholm, Helsinki, Warschau, Wien, Zürich, Prag.
Fliegen hingegen kann man nach: Timisoara, Bukarest, Craiova, Sibiu, Cluj-Napoca (alle Rumänien).

Wir wissen jetzt zumindest, welche Region gemeint ist…

cuate
cuate
10 Jahre zuvor

Die Entscheidung der EU ist ein Schritt in die richtige Richtung. Da die Großindustrie wie z.B. die Automobilindustrie schon längst ihre Produktion in Märkte wie Tschechien, Rumänien, Polen verlegt hat und auch in Zukunft der Trend dorthin geht, liegt Dortmund mit dem Angebot genau richtig. Fachkräfte im medizinischen Bereich, Pflege usw. können problemlos zwischen ihrer Heimat und dem Einsatzort pendeln. In Europa ist Beweglichkeit gefragt, um sich nicht zu isolieren. Um diese 1 Million Passagiere, die alleine WizzAir jährlich ab Dortmund befördert, lässt sich in den nächsten Jahren gezielt das Flugnetz zu gefragten Zielen weiter ausbauen. Zumal das Angebot zu westeuropäischen Hauptstädten ausreichend von den umliegenden Airports bereitgestellt wird, macht die direkte Erreichbarkeit von Dortmund für diese Destinationen kaum Sinn.

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

@Cute
Das, was Sie beschreiben, ist allerdings nicht die Aufgabe eines kommunalen Versorgungsunternehmens. Wenn gleichzeitig das Angebot im ÖPNV in Dortmund gekürzt wird, ist das absurd.

cuate
cuate
10 Jahre zuvor

Wenn einen Flughafen zu betreiben, nicht die Aufgabe einer Kommune ist, dann sollte man den Klageweg beschreiten. Allerdings sind beispielsweise die Anteile der Kommunen an den Airports Düsseldorf, Frankfurt und München nicht unerheblich.

Im Übrigen bin ich durchaus der Meinung, dass die Besitzverhältnisse nicht auf Ewigkeiten festgeschrieben sein dürfen, will man den Flughafen für die Wirtschaftsregion Ruhr weiter nach vorne bringen. Was spricht dagegen, eine Aktiengesellschaft mit einem städtischen Minderheitsanteil zu lancieren und privaten Investoren die Tür zu öffnen? Jetzt, wo viele Beschränkungen weggefallen sind.

Born
10 Jahre zuvor

Sehr geehrter Herr Westerhoff,
Sie nennen Gewinner und Verlierer. Die größten Verlierer haben Sie leider nicht genannt. Das sind nämlich die Bürger/Innen groß und klein der Stadt Dortmund.
Diese müssen nicht nur die Abgase und den Lärm dulden, sondern auch noch dafür bezahlen.
Gehen Sie doch einfach mal zu den Familien und fordern von jeder Person 35 € an.
Wenn die Frage kommt warum, dann erklären Sie, dass jeder Bürger von DO dieses Geld für den Flughafen zu zahlen hat, damit die 20 Mio. € Schulden/Jahr ausgeglichen werden können. Glauben Sie dann, Herr Westerhoff, dass die Mehrheit für den Flughafen ist? Es ist doch seit Jahren bekannt, dass die Schulden, auch mit wachsenden Fluggästen steigen. Oder wollen Sie das einfach nicht wahrhaben? Auch eine verlängerte Startbahn, wie auch die verlängerten Flugzeiten ändern daran nichts. Vielleicht überlegen Sie sich auch einmal diese Argumentation und führen Sie in Ihrem nächsten Bericht erweitert an.

HG Born

Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor
Reply to  Born

@Born: Verlängerte Flugzeiten und eine verlängerte Startbahn könnten den Flughafen in die Gewinnzone bringen. Wenn er dann noch mit der Bahn erreichbar wäre, wäre das für das ganze Ruhrgebiet eine gute Sache.

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

@Michael Westerhoff

Dass es überhaupt die EU Leitlinien gibt, ist ohne Zweifel ein Erfolg der SGF, denn das Dortmunder Verfahren war das erste und hat quasi eine Lawine in Gang gesetzt. Warum erwähnen sie die Leitlinien und die Konsequenzen für den Flughafen mit keinem einzigen Wort? Im Gegenteil, Sie propagieren schon wieder Rabatte, was bestimmt genau der richtige Weg ist, das Defizit EU-konform abzubauen.

Sie unterstellen mir, Osteuropa für minderwertig zu halten bzw. deuten es zumindest an? Das muss man schon als bösartig bezeichnen, Herr Westerhoff. Mein Großeltern kam aus Polen, ich bin mit einer Polin verheiratet, ich habe Freunde aus Bulgarien, Rumänien, Polen und der Ukraine und habe mehrere schöne Aufenthalte in diesen Ländern gehabt. Ich gehe jede Wette ein, dass ich die genannten Länder besser kenne als Sie. Unterstellungen dieser Art sind grundsätzlich schlecht und für einen Journalisten kein guter Stil.

Ich habe mich mit Ihnen übrigens mal kurz unterhalten und fand Sie persönlich sympathisch. Aber was sie hier schreiben, zeugt wie gesagt nicht von gutem Stil.
Nebenbei: Ihre Unterteilung in Gewinner und Verlierer halte ich für etwas voreilig und nicht besonders klug.

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

P.S. Herr Westerhoff
Egal wie die EU entschieden hat, Dumping bleibt Dumping. Recherchieren Sie mal bitte ganz genau, wie man Dumping definiert, bei Wikipedia oder anderswo. Nichts anderes wurde oder wird am DTM praktiziert.

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
10 Jahre zuvor

Ein bewegliches Europa ist toll, aber das jetzt Flughafensubventionen so etwas wie eine erweiterte Pendlerpauschale sein sollen, ist doch ökologisch nicht vertretbar. Für mich ist dies nicht überzeugend. Ich mag almodisch sein, aber dass man zur Arbeit mit dem Flieger pendelt, sollte doch nur für einen kurzen Übergangszeitraum sein. Ok, unsere Bundesbeamten, die Flexibilität fordern, sehen das natürlich anders.

Der Nahverkehr mit vielen nahezu leeren Bahnen und Bussen wird auch von uns subventioniert. Warum dann nicht der Flughafen? Die wachstumsstarken Flughäfen weltweit werden oft mit massiven staatlichen Unterstützungen in Verbindung gebracht.

Wer an einer Eisenbahnlinie, an einer Strassenbahnlinie oder an einer der vielen Hauptstrassen wohnt, wir kaum nachvollziehen können, dass die paar Flugbewegungen mit relativ geringen Lärmemissionen jeweils zu so einem Medienecho führen. Die Ausschläge der Lärmmesstationen , die ich kenne, sind eher gering.

Die Anbindung des Flughafens ist selbst mit U-Bahn und Bus häufig, günstig und schnell. Leider aber etwas schlecht ausgeschildert. Wer ab Frankfurt fliegt, muss ja eine kleine Wanderung bis zum Gate unternehmen.

Regionalflughäfen werden mit kleineren Fliegern, die bedarfsgesteuerter fliegen können, bedeutender werden. Es spricht aus meiner Sicht viel für den Dortmunder Flughafen.

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

@Michael Westerhoff
Sie vergleichen das mit einem Fußballspiel, zumindest eine interessante Sichtweise. Und dass dieses Urteil der Schlusspfiff sein soll, ist auch Ihre ganz persönliche Sichtweise. Schauen Sie doch mal in das DTM-Forum und das Airliners-Forum. Da gibt es User, die sind ganz klar auf der Pro-Flughafen-Seite und die meinen – anders als Sie: der DTM ist noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen und muss jetzt liefern, d.h. das operative Defizit in den nächsten 10 Jahren abbauen. Da stellt sich die Frage, wie er das anstellen will, wenn er das die letzten Jahre nicht geschafft hat. Wissen Sie es? Ich fürchte nein und mit weiteren Rabattprogrammen wird es mit Sicherheit nicht funktionieren.

Dann stellen Sie den Nutzen heraus, den ich nicht bezweifeln will. Das mit den 1000 Arbeitsplätzen ist allerdings ein Märchen. Mit solchen Rechnungen sind Sie bei mir leider an der falschen Adresse, denn als Dipl.-Volkswirt weiß ich genau, wie solche Rechnungen funktionieren. Da reden Sie im Grunde genommen nur das nach, was die IHK und der Flughafen selbst propagiert. Übrigens, der ehemalige Vize der IHK, Herr Schulte von der nicht so ganz unbedeutenden Signal Iduna hat den Flughafen als Subventionsgrab bezeichnet. Herr Schulte ist sicherlich nicht auf den Kopf gefallen und auch nicht Mitglied der SGF.
Es ist für diesen Flughafen niemals eine Nutzen-Kosten-Analyse erstellt worden und daher ist und bleibt es eine Behauptung ins Blaue, dass der Nutzen größer als die Kosten sein.

Zum Thema Dumping wiederhole ich mich gerne. Informieren Sie sich darüber, was Dumping ist! Sonderangebote ist nicht das gleiche wie Dumping. Der Flughafen bietet seine Dienstleistungen DAUERHAFT weit unter den Herstellungskosten an und somit IST es Dumping. Das ist dann auch der Unterschied zu Supermärkten. Privatunternehmen können vielleicht kurzfristig mit Dumping-Angeboten locken, aber nicht dauerhaft. Insofern ist Ihr Vergleich der von Äpfeln mit Birnen.

Eine Frage noch, und zwar zu meiner mutmaßlichen Herabwürdigung Osteuropas.
Ich habe eine Reihe von bedeutsamen Städten aufgezählt, die man von Dortmund nicht anfliegen kann und dann für ein Land beispielhaft Städte aufgezählt, die man erreichen kann. Daraus interpretieren Sie eine Abneigung gegenüber Osteuropa. Wenn Sie allerdings aufmerksam gelesen hätten, hätten Sie bemerkt, dass in der ersten Gruppe Prag und Warschau aufgelistet waren. Daraus schließe ich, dass Sie ebenso wie Sie mit schneller Feder hier ein Gewinner-Verlierer-Resumee ziehen, die Beiträge anderer nur sehr oberflächlich lesen. Schade eigentlich.

Ihre Positionen zum Flughafen sind ja schon lange bekannt und daher überrascht der Kommentar hier niemanden. Überraschend ist nur, dass Sie die Thematik für abgeschlossen erklären.

Born
10 Jahre zuvor

Herr Westerhoff, positiver Effekt, bei 20 Mio. Schulden pro Jahr? Das möchte man uns so glaubhaft machen.
Haben Sie schon einmal geklärt, wieviel von diesen Mitarbeitern in Dortmund wohnen? Bekommen diese auch ein ordentliches Gehalt, wo letztendlich auch gute Steuern anfallen? Mir ist nicht bekannt, dass von diesen Steuergeldern der Flughafen bezahlt wird. Nur von den Gewinnen der DSW 21 und wer dort einzahlt, das sollten Sie wissen.
Des Weiteren berufen Sie sich auf Unternehmen, die von dem Flughafen profitieren.
Mir ist nicht bekannt, dass die Fa. Stricker bzw. die Fa. Bloedorn, die schon Jahrzehnte dort sesshaft sind, einen Nutzen aus diesem Flughafen ziehen können.
Der Flughafen mag vielleicht wirtschaftlich sinnvoll sein, daher sollte er auch von denen bezahlt werden, die von Dortmund fliegen und entsprechend dafür bezahlen sollten. Der Ausgleich sollte nicht von den DO Bürgern über Strom/Gas/Wasser ausgeglichen werden. HG Born

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Rechnen sie einfach alle Subvention die bislang dem Flughafen Dortmund direkt und indirekt zugelflossen sind zusammen, verdoppeln sie sie, weil diese Menge sehr wahrscheinlich noch dazu kommt, und stellen sie sich dann vor, sie hätten das Geld stattdessen in eine Express-Zug-Verbindung zum Düsseldorfer Flughafen investiert, von der übrigens nicht nur Dortmund sondern das ganze Ruhrgebiet bis Duisburg profitiert hätte. Das nennt man ökonomisch eine Opportunitätskostenrechnung, die übrigens bei klugen Köpfen Bestandteil einer Kosten-Nutzen-Analyse ist.

Fragen sie sich dann, wieso diese Art der Investitionsabwägung niegemacht wurde, obwohl es eine Menge kluger Rechner in Dortmund gibt und ganz klar war, dass der Flughafen über viele Jahre subventioniert werden müsste. Sie werden schnell drauf stoßen, dass Niemand dort diese Rechnung wollte, bzw. die die sie wollten daran gehindert wurden sie aufzustellen.

So investiert man immer wieder im Ruhrgebiet und das hat mit Ökonomie so wenig zu tun wie mit Rationalität, sondern ausschließlich mit der Politik des, Das-wollen wir-auch-egal-ob-wir-das-brauchen-oder-nicht. Das produzieren von Fässern ohne Boden hat sich so zu einer politischen Hauptaufgabe dieser Region entwickelt, und das kann auf Dauer nicht gut gehen.

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

@Michael Westerhoff
„Mich stört dieser Mechanismus von BIs. Die kategorisieren Journalisten in Sympathisanten und Gegner….“
und schwupps, da haben Sie „die BIs“ gleich selber kategorisiert. BIs sind sehr unterschiedlich und sehr heterogen.

Sie wissen was Sie schreiben und lassen sich nicht belehren. Das tue ich auch. Ich würde mich auch keineswegs als Luftfahrtexperte bezeichnen. Wenn es aber um meine „Kernkompetenz“ geht, d.h. volks- und betriebswirtschaftliche Aspekte, da lasse ich mich auch nicht gerne belehren. Nicht von Ihnen z.B. zum Thema Dumping und nicht vom Flughafen bzw. der IHK, der Interessenvertretung einer überschaubaren Anzahl von Mitgliedern. Die vielen Zwangsmitglieder werden nämlich nicht befragt.

Wie Herr Voss richtig sagt, eine ökonomisch Betrachtung ist immer unvollständig, wenn Nutzen und Kosten nicht in Relation gesetzt werden. Sie ist auch immer unvollständig wenn nicht gefragt wird wie die alternative Verwendung der Mittel aussehen könnte. So lange die DSW Geld in den Flughafen pumpt und gleichzeitig das Angebot beim ÖPNV kürzt, ist jede isolierte Betrachtung absurd. So lange die gleiche Stadt Dortmund, die meint als einzige Kommune in Deutschland (?) auf eigene Rechnung einen Flughafen betreiben zu müssen, gleichzeitig an vielen anderen Stellen kürzt und Arbeitsplätze streicht und darüber hinaus für ALLE Dortmunder Betriebe die Gewerbesteuer erhöht, solange ist die Story vom Jobmotor Flughafen ein Märchen. Wenn Sie es glauben möchten, überlasse ich das Ihnen. Aber in diesem Punkt lasse ich mich nicht belehren.

Sie halten es für uninteressant was mit den EU-Leitlinien passiert. Und Sie meinen, dass sich die EU in 10 Jahren nicht mehr daran gebunden fühlt. Sie beschreiben damit einen politischen Prozess aber Sie bewerten ihn nicht. Das ist ungefähr so als ob neue Gesetze gegen die Steuerhinterziehung verabschiedet werden und Sie dann sagen: Juckt mich nicht, hält sich sowieso keiner dran. Dann können wir eigentlich die Gesetzgebung gleicheinstellen. Und soweit mir bekannt ist, wird die EU das ganze nicht erst in 10 Jahren bewerten, sondern die Flughäfen müssen Jahr für Jahr ihr Defizit reduzieren.

Abgesehen davon, wer sagt, dass die Leitlinien der Strohhalm der SGF sind? Ich persönlich bin der Meinung, dass – vorausgesetzt der Flughafen reduziert sein Defizit nicht – irgendwann die Stimmung in Dortmund kippen wird. Die Schulden werden nicht geringer, die Einnahmen der DSW durch die RWE-Dividenden brechen ein und irgendwann wird dann der Punkt kommen, dass man sich diesen Flughafen einfach nicht mehr leisten kann. Von Frau Littmann gab es nur vor der Wahl übrigens mal einige interessante von der – Öffentlichkeit kaum wahrgenommen -, die darauf hindeuten, dass auch bei der CDU der Geduldsfaden irgendwann mal reißt. Und das wird allerspätestens dann der Fall sein, wenn die jahrelang als Allheilmittel propagierte Betriebszeitenverlängerung nicht zu eine deutlich Reduzierung des Defizits führt. Und irgendwann wird vielleicht auch mal ein Herr Pehlke – der Hardliner in Sachen Flughafen – nicht mehr am Ruder sein und auch eine SPD wird sich daran erinnern, was eigentlich Sozialdemokratie bedeutet.
Kurz gefasst: wenn der FH sein Defizit nicht in den Griff bekommt, dann bedarf es früher oder später keiner EU-Leitlinien, damit sich der Flughafen quasi selbst erledigt. Und dann wird man sich vielleicht mal insgesamt wünschen, man hätte sich lieber mit einer halben Salami zufrieden gegeben.
Darauf wette ich mehr als fünf Euro.

Und das gleiche wird nicht nur in Dortmund passieren sondern auch in Kassel, Lübeck, Memmingen, Weeze….und ich bin der Überzeugung, dass Zweibrücken nur der Anfang war.

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

Ach so Herr Westerhoff, eine Frage hätte ich noch:
Sie sagen ja; ich begehe einen Denkfehler und sagen auch, dass ich eine subjektive Haltung zum Flughafen hätte.
Wenn ich Sie richtig verstehe, stehen Sie ja über den Dingen und sind objektiv. Obwohl, rein inhaltlich könnte ihr Artikel aber auch von der PR-Abteilung des Flughafens kommen.
Und was ist eigentlich mit Herr Freytag und seinem Artikel
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/nach-zweibruecken-entscheid-der-regionalflughafenwahn-13061146.html

Der sieht das komplett anders als Sie.

Ist der jetzt subjektiv oder objektiv?

Hermann
Hermann
10 Jahre zuvor

Hallo zusammen,
freue mich wirklich über alle hier vorgestellten Fakten. War nicht viel neues dabei, außer der Anlass eben dieses Dialogs.

Ich teile Herrn Westerhoffs Einschätzung, dass der Dortmunder Flughafen wohl kaum wegen unerlaubter Quersubventionen wird schließen müssen, denn politisch ist der Flughafen gewollt. Dadurch erübrigt sich leider auch jede rationale Argumentation. Politisch kann man jedes Argument ignorieren z.B. marode Schulen, kaputte Straßen, Gesundheit der Bürger und auch Geld.

Die BI hat nicht erst seit kurzem die falsche Strategie (sondern schon seit 40 Jahren – hier wird Frau Wirtz sicher aufjaulen) und wird auch den nächsten Prozess gegen die Verlängerung der Betriebszeiten verlieren (so wie im wesentlichen alle bisherigen Prozesse auch) – ich wette nur 50 Cent.

Leider hat die Schutzgemeinschaft bisher nicht begriffen, dass sie mit dem Flughafen politisch umgehen muss. Dazu gehört nicht, sich z.B. über runde Tische ziehen zu lassen, sich irgendeiner politischen Farbe anzubiedern, Journalisten zu vergraulen und nach dem Scheitern evtl. vor Gericht teure Prozesse zu führen, sondern eine Aufklärung der betroffenen Bürger durch vielfältige, kreative Aktionen in der Öffentlichkeit. Das machen, was eine BI im Namen führt, initiativ werden eben.
Erst dann wird den Dortmundern vielleicht irgendwann auffallen, dass man ihnen wegen eines vollkommen überflüssigen Flugbetriebes hunderte Millionen aus der Tasche gezogen hat. Und erst auf den dann folgenden Druck der Bevölkerung wird die Politik tätig und nicht vorher.

Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor
Reply to  Hermann

@Hermann: Wenn eine BI nach 40 Jahren keinen Erfolg hat, könnten sich die Macher auch ein neues Hobby suchen. Makramee ist doch auch nett 🙂

Robin Patzwaldt
Editor
10 Jahre zuvor

Ich habe den Dortmunder Flughafen früher immer sehr gerne genutzt. Leider ist die Zahl der für mich interessanten Ziele in letzter Zeit so sehr zusammengeschrumpft, dass ich schon seit Jahren nicht mehr ab bzw. bis Dortmund fliegen konnte. Auch nicht als Startflughafen um dann in Frankfurt oder München umsteigen zu können… Finde ich grundsätzlich schade…

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

Herr Westerhoff, wenn ich Ihren Text zu Gewinner Nr. 4 lese und auch andere Teile Ihres Textes, dann sehe ich da schon einen deutlichen Widerspruch zur FAZ und da kann ich auch Ihre willkürliche Einteilung in subjektiv und objektiv nicht nachvollziehen. Ich habe übrigens lange Zeit in Frankfurt und elf Jahre in Münster gelebt und mich dort keiner BI angeschlossen. Und ich lasse das Thema Fluglärm hier ganz bewusst raus.

Für mich ist ein dauersubventionierter Flughafen solange kein Gewinn für die Region, solange keine Nutzen-Kosten-Relation größer 1 nachgewiesen wurde. Und das gilt für mich für alle dauersubventionierten deutschen und europäischen Regionalflughäfen. Ich gehe damit völlig konform mit der Meinung des FAZ-Journalisten und übrigens auch der Meinung zahlreicher anderer Wirtschaftsjournalisten überregionaler Zeitungen. Aus dieser Perspektive könnte man Sie nun als subjektiv darstellen, da Sie ja aus Dortmund kommen.
Ihre Einteilung in subjektiv und objektiv ist willkürlich.

Ich komme in diesem Zusammenhang auch gerne noch mal auf einen meiner ersten Posts zurück und zwar den, in dem ich einige vom DTM angeflogenen Ziele und einige nicht angeflogen Hauptstädte bzw. Wirtschaftsmetropolen benannt hatte. Da haben Sie nämlich etwas herausgefiltert und dann etwas reininterpretiert, was ich weder geschrieben noch gedacht hatte. Soweit zu Ihrem Glauben, selbst objektiv zu sein.

Ebenso wenig objektiv ist Ihre Auffassung, dass das Urteil in Brüssel kein politisches ist. Das können Sie nicht beurteilen sondern Sie vermuten es und somit ist es subjektiv. Die FAZ sieht das übrigens auch anders als Sie und wenn man in den RN liest, dass es in den letzten Wochen noch intensive Gespräche der Flughafenleitung in Brüssel gegeben habe mit dem Ergebnis einer Kehrtwende, dann darf man auch etwas anderes vermuten. Und wenn man die Stellungnahme der Bundesregierung mit äußerst kuriosen Argumenten zu den Verfahren gelesen hat und darüber hinaus weiß wie Politik in Berlin und auch in Brüssel funktioniert, dann kann man auch seine Vermutungen darüber anstellen. Die wären dann genauso subjektiv wie Ihre subjektiven Vermutungen.

Ich finde es auch grundsätzlich anmaßend, wenn beim Austausch von Meinungen bzw. Argumenten eine Person behauptet, die andere sei subjektiv und sie selbst sei objektiv.

Und: wenn Sie Wirtschaft studiert haben, dann wissen Sie ja bestimmt, dass eine Nutzen-Kosten-Analyse weitaus umfassender und objektiver ist als die Wertschöpfungsrechnungen auf Basis der Input-Output-Methode, der sich die IHK und der Flughafen bedienen. Wissen Sie das? Input-Output-Analyse -VWL und BWL 1. Semester. NKA – VWL Hauptstudium, Schwerpunkt Raumwirtschaftslehre bzw. Verkehrswissenschaft.
Damit hätte die aus Ihrer Sicht subjektive SGF kein Problem, der Flughafen und die IHK aber vermutlich schon. Die Hunderttausende von Euro, die man bisher nämlich ausschließlich für Gefälligkeitsgutachten verbraten hat, hätte man – wenn man gewollt hätte – auch in eine NKA stecken können. Und dann würden Sie vielleicht Ihr Objektiv-Subjektiv-Konstrukt noch einmal überdenken.

Norbert
Norbert
10 Jahre zuvor

Wie häufig müsste ich denn jedes Jahr eigentlich ab Dortmund fliegen, um meine anteiligen Subventionen des Flughafens wieder rauszufliegen?

David12
David12
10 Jahre zuvor

Herr Kleine-Wiskott wie oft muss Herr Westhoff ihnen eigentlich noch erklären das sein Artikel nichts mit dem der FAZ zu tun hat. Er hat dies nun doch ziemlich deutlich in seinen letzten Posts dargelegt.
Ich frage mich aber auch was sie mit ihrem ersten Post zwecks der Destinationen meinen. Auf den ersten Blick kommt man nicht umhin, dass sie hier eine Region die -und das ist kein Geheimnis- wirtschaftlich in einer sehr schwierigen Situation steckt, als offensichtlich schlechter hinstellen als west- und nordeuropäische Hauptstädte. Zudem muss man sagen, das Bukarest derzeit die Nr. 2 bei wizzair Flügen ist. Da interessiert es einen auch nicht welche Beziehungen sie zu Polen haben.
Ausserdem wird es mit Ryanair wohl in nächster Zeit nach Dublin gehen. Somit können sie ihre erste Hauptstadt von der Liste nehmen.
Mit Porto, Gerona, Alghero und Krakau werden von Ryanair und Barcelona von Vuelling jeweils Ziele angeflogen die in naher Umgebung von Hauptstädten liegen.

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

@David12
Ich hatte eigentlich auch ziemlich deutlich gemacht, worum es mir geht. Herr Westerhoff hält mich für subjektiv und sich selbst für objektiv. Da habe ich den Vergleich mit dem FAZ-Artikel gezogen. Ich wiederhole mich gerne: ich halte es grundsätzlich für anmaßend, wenn man unterschiedliche Meinungen hat und einer von beiden behauptet, der andere sei subjektiv, er selbst aber objektiv.

Ich hatte auch deutlich gemacht worum es in dem Vergleich geht, aber Sie haben es immer noch nicht verstanden?
Es wird behauptet, der Flughafen sei wichtig für die lokale Wirtschaft und da bin ich anderer Meinung. Das einzige wirkliche geschäftsreisetaugliche Ziel ist München. Da kann man morgens hin und abends zurück. Bei London war das mal möglich, jetzt aber nicht mehr. Viele Hauptstädte und Wirtschaftsmetropolen werden nicht angeflogen, dafür aber viele eher unbedeutende Orte. Und jetzt verstehen Sie mich bitte nicht wieder falsch. Ich kenne z.B. Sibiu und es ist eine wunderschöne Stadt.
Es ist aber eben so, dass z.B. in Polen und in Spanien die Hauptstädte nicht angeflogen werden, dafür aber viele andere Städte. Das Interesse von Wizzair ist es auch nicht, die Dortmunder Wirtschaft mit Flügen zu versorgen, sondern Geld zu verdienen. Das ist auch legitim, aber man sollte es eben so benennen wie es ist.
Der typische Geschäftsmann aus Dortmund, der nach Barcelona will, der fährt dann eben morgens nach Düsseldorf, nimmt den Flieger nach Barcelona und kommt abends oder vielleicht auch am nächsten Tag zurück. Er wird aber nicht aus lokalpatriotischen Gründen Rücksicht auf die Flugzeiten und -tage von Vueling nehmen.
Der Flughafen behauptet zwar immer wieder, dass der Geschäftsreisendenanteil hoch sei, aber die Statistiken dafür werden dann natürlich im November und nicht im Juli erstellt. Auf gut Deutsch gesagt: verarschen kann ich mich selbst.

Ach eine Frage noch: Gerona, Alghero und Krakau sollen in der Nähe von Hauptstädten liegen? Da haben Sie aber in Geographie nicht aufgepasst. Katalonien ist auch offiziell noch kein eigener Staat.

cuate
cuate
10 Jahre zuvor

Natürlich sind Sie als offenbar „Bezogener“ subjektiv, Herr Kleine-Wiskott.

Sie winden sich wie ein Aal, wenn man Ihnen Beispiele vorhält, mit denen Sie auch aus meiner Sicht gewisse Dinge suggerieren wollen: Dortmund und Orte in Rumänien, Hauptstädte auf der anderen Seite. Sie haben es dann nicht so gemeint, erwecken aber den Eindruck. Und sie wissen das schon sehr genau. Ihre Beiträge hier sind so gestrickt. Sie nennen in einem Atemzug Flughäfen wie Zweibrücken, Memmingen, Kassel, Lübeck und Weeze mit Dortmund. Wohlwissend, dass diese Airports, überwiegend auf dem „flachen Land“ strukturell keinen Vergleich mit Dortmund hinsichtlich Einwohner/Einzugsgebiet erlauben sollten. Sie schreiben, die Aufgabe von Wizzair ist es, Geld zu verdienen und nicht die Dortmunder Wirtschaft mit Flügen zu versorgen. Ein Widerspruch in sich. Hier mal eine kleine Auswahl der größten Wirtschaftsunternehmen in Rumänien:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Unternehmen_in_Rum%C3%A4nien
Könnte man auf andere Länder, die vorzugsweise ab Dortmund bedient werden, ausdehnen. Also: Geht es Wizzair gut, hat der Dortmunder Flughafen einen erheblichen Teil seiner Basiskosten bereits erwirtschaftet. Dass dies verbesserungsfähig ist, keine Frage. Darauf lässt sich aufbauen.

Man sollte sich dem Threadthema „Zukunft für den Dortmunder Flughafen“ widmen.Die Vergangenheit wird von Tag zu Tag unwichtiger

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

@cuate
Das Wort Bezogener erklären Sie mir jetzt auch noch, oder?

Und warum ich jetzt subjektiv sein soll, Sie bzw. Herr Westerhoff objektiv, da wiederhole ich mich gerne: das ist anmaßend. Ich behaupte ja auch nicht Gegenteiliges.

Sie haben den Vergleich immer noch nicht verstanden, obwohl ich ihn nun bereits mehrfach ziemlich deutlich erklärt habe? Und auch Sie wollen mir irgendetwas einreden, was ich angeblich denke. Ich habe mich eigentlich glasklar ausgedrückt, aber Sie wollen mir etwas einreden, was ich weder geschrieben noch gedacht habe.
Spätesten beim letzten Post sollte ich es endgültig aufgeklärt haben.

Ich vergleiche Dortmund mit Memmingen mit Kassel, Memmingen, Lübeck. Korrekt, das tue ich. Genauso wie das der Autor der FAZ und vieler anderer überregionale Medien tun. Diese Flughäfen haben nämlich Gemeinsamkeiten und wenn Sie das nicht verstehen wollen, kann ich Ihnen nicht helfen. Neben den Dauersubventionen – bei denen Dortmund übrigens der einsame Spitzenreiter ist – ist ihnen gemeinsam, dass man sich und seinen Flughafen für besonders wichtig und unverzichtbar hält. Lübeck hält sich für die dritte Startbahn Hamburgs in der Metropoloregion, bei Memmingen gilt das gleiche in Bezug auf München und Kassel hält sich für die Mitte Deutschlands und deswegen braucht man einen Flughafen. Dortmund hält sich für den einzigen und unverzichtbaren Flughafen des Ruhrgebiet mit einer fiktiven Grenze hinter Duisburg und spätestens an Bochum westwärts kann man über diese Selbsteinschätzung nur lachen. Das ist nichts anderes als Provinzdenken und falsch verstandener Lokalpatriotismus

Es fällt immer wieder auf, dass die Kritiker des Dortmunder Flughafens als ein Haufen lokaler Querulanten dargestellt wird, dabei ist es nicht erst seit der Studie der Deutschen Bank die überwiegende Meinung der überregionalen Medien, dass es zu viele Regionalflughäfen gibt und dass unter einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung eine Marktbereinigung erforderlich wäre.

Zu Wizzair wiederhole ich mich gerne: Wizzair hat das Ziel, Geld zu verdienen und nicht Strukturpolitik zu betreiben. Wizzair betreibt – und das ist völlig legitim – Gewinnmaximierung. Wenn dann auch Geschäfstleute in den Fliegern sitzen, ist das natürlich aus Sicht des Dortmunder Flughafens ein positiver Nebeneffekt.
Wenn Wizzair das primäre Ziel hätte, der Dortmunder Wirtschaft zu helfen, dann würden sie hier Flieger stationieren und z.B. nach Warschau fliegen. Die Verbindung gab es ja, wurde aber mangels Wirtschaftlichkeit eingestellt. Ich sage es mal ganz deutlich: wer das abstreiten will, dem ist auch nicht zu helfen.

Nebenbei halte die die große Abhängigkeit eines Flughafens von einem LCC wie Wizzair für nicht ganz unproblematisch, und das sehen mit Sicherheit auch einige Befürworter des Flughafens so. Aber das ist ein anderes Thema.

cuate
cuate
10 Jahre zuvor

In der Sache:

Die Abhängigkeit von einem LCC.

Gebe Ihnen gerne mal ein Beispiel. Vor nicht allzulanger Zeit gab es eine florierende Margarinefabrik hier in NRW. Die produzierten fleissig und über Jahre erfolgreich rund um die Uhr für Discounter und zusätzlich natürlich Markenware für weitere Abnehmer. Irgendwann kam dann so ein Oberschlaumeier und rechnete vor, dass die Produktion für den Discounter sich nicht rentiere. Der Vertrag mit dem Discounter wurde gekündigt. Was war das Ende vom Lied? Die Misch-kalkulation ging nicht mehr auf, die Maschinen konnten nicht ausreichend produktiv eingesetzt werden, Margarinefabrik ist Geschichte.

Vor ähnlichen Fehlern kann man den Dortmunder Flughafen für die Zukunft nur warnen. Europaweit ist in den nächsten Jahren mit einem kräftigen Wachstum auf dem Flugsektor zu rechnen. Internationale Flughäfen wie Nürnberg und Dortmund, die ich jetzt mal vergleiche und die in der 2. Reihe ihre Legitamation und ihre unverzichtbare Rolle für die Region wahrnehmen, werden sich bis 2024 entsprechend positionieren.

Dazu gehört m.M nach auch ein solider privater (Teil-) Investor, der Zukunftsaufgaben konsequent anpackt und sich von den „Fesseln der politischen Strukturen“ lösen kann. Was in London mit dem City-Airport, Heathrow, Luton, Gatwick, Stansted und Southend praktiziert wird, sollte auch in der Rhein-Ruhr Area mit ähnlichem Aufkommen möglich sein. Selektiertes Angebot für spezielle Flugverkehre. Da ist Dortmund schon auf dem richtigen Weg. Für den Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet und Deutschland.

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

@cuate
Hört sich ja alles spitzenmäßig an, nur solche Prognosen kennen wir seit 20 Jahren. Am Defizit hat sich aber nichts geändert. Sie können auch gerne mal ein Blick in die Zahlen von 2008 werfen. Trotz ca 2,4 Mio Passagieren gab es ein hohes operatives Defizit. Und ob sich mit zusätzliche Flügen von LCC wie Ryanair und Wizzair proportional zusätzliche Einnahmen generieren lassen, wage ich zu bezweifeln. Stichwort Mengenrabatte.

Sehr aufschlussreich übrigens der letzte Satz Ihres Post „Für den Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet und Deutschland“
Sieht aus wie von einem Wahlplakat abgeschrieben und ab jetzt kann ich Ihre Beiträge auch noch besser einordnen.

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

Och Herr Westerhoff, sie haben irgendwie eine sehr selektive Wahrnehmung. Ich erwähnte bereits, dass ich auch viele Jahre in Münster und Frankfurt gelebt habe ohne einer BI beizutreten. Das ist das eine. Das andere ist, dass Sie mir jetzt ein praktisches Beispiel aus Ihrem Leben bringen und mir damit quasi direkt mitteilen, dass Sie selbst Betroffener sind, da Sie ja die Flieger nach München nutzen. Jetzt frage ich Sie auch mal direkt: wollen Sie mich verarschen?
Sie versuchen ja auch schon wieder, meine Meinung als Einzelmeinung eines Betroffenen zu deklassieren. Lesen Sie keine überregionale Presse? Ich kann es nur wiederholen – meine Meinung entspricht der des Herrn Freytag von der FAZ und viele anderer überregionale Medien. Ich bin in Kassel, Memmingen, Lübeck auch nicht betroffen und halte diese Flughäfen für überflüssig. Und wenn ich aus Dortmund wegziehe, werde ich meine Meinung dazu nicht ändern, solange dort Dauersubventionen fließen.

Wenn Sie den ÖPNV als Daseinsvorsorge in Dortmund auf eine Stufe mit dem Dortmund Airport setzen, dann müssen Sie mir mal erzählen, wo Sie Wirtschaft studiert haben. So etwas bringt mich auf die Palme, denn das ist aus vielerlei Gründen Nonsens. Ich nenne Ihnen einen von mehreren Gründen: im ÖPNV kann die Stadt Dortmund mehr oder weniger bestimmen, welche Ziele angefahren werden, in welcher Taktung, mit welchen Zwischenhalten. Im Flugverkehr können Sie bestenfalls darauf hoffen, dass die Ziele angeflogen werden, die für Dortmunds Bürger bzw. die lokale Wirtschaft von Interesse sind. Geflogen wird aber dahin, wo die Airlines Geld verdienen. Das ist nur einer von mehreren Unterschieden. Sie können ja auch mal den Flughafen für eine Woche schließen und das gleiche mit dem ÖPNV machen und dann die Dortmunder Bürger nach Ihrer Meinung fragen. Und wenn „die Region“ den Flughafen nutzen will oder die IHK, dann können sie ihn auch gerne finanzieren. Das will aber keiner, obwohl die IHK andernorts auch an Flughäfen beteiligt sind. Ich fasse das auch gerne noch mal zusammen, was man in der Volkswirtschaft als das Kongruenzprinzip bezeichnet: Es ist nicht die Aufgabe der DSW, einen Flughafen als Daseinsvorsorge zu betreiben. So war er auch niemals geplant, denn man wollte damit ursprünglich mal Geld verdienen. Man hätte ihn niemals ausgebaut, wenn man gewußt hätte, wie sich die heutige finanzielle Situation darstellt. Jetzt haben wir die Dauersubventionen und nun wird das im Nachhinein als Daseinsvorsorge deklariert. Da ist eine typische Vorgehensweise in der Politik. Es wird ein Ziel erklärt und dieses Ziel wird dann nicht erreicht. Im Nachhinein wird dann einfach der Ist-Zustand für richtig erklärt und man versucht das argumentativ irgendwie hinzubiegen.
Sie sollten wirklich mal systematisch recherchieren und die Aussagen Dortmunder Politiker und FH-Geschäftsführer mit der dann eingetroffenen Realität vergleichen. Dann werden Sie nämlich feststellen, dass genau das was ich gerade beschrieben am, am DTM seit Jahrzehnten passiert.

Wer etwas nutzt darf es auch bezahlen. Und ÖPNV ist Daseinsvorsorge. Der Flughafen Dortmund ist es nicht. Das sehen übrigens auch die Autoren der IHK-Studie an der Uni Münster ganz genauso.

Sorry, aber seit Ihrem letzten Post kann ich Sie nicht mehr Ernst nehmen und Sie haben ganz genau das bestätigt, was ich zu Beginn gesagt hatte, nämlich dass Sie alles andere als objektiv sind.

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

@Herr Westerhoff
Sie halten sich für objektiv, mich für subjektiv. Ich hatte in meinem Leben schon viele Diskussionen, aber so etwas Anmaßendes hat noch niemand behauptet. Nicht in Internet-Foren, nicht im persönlichen Dialog. Da stellt sich die Frage, wer tatsächlich arrogant ist.

Sie sind Nutzer des Airports, ich bin Anwohner und Gewerbesteuerzahler. Ich bin betroffen, Sie nicht. Eine umwerfende Logik.

Das mit dem Halbwissen erklären Sie natürlich nicht, das hauen Sie einfach mal so raus. Ich habe in keinster Weise Ihre journalistischen Fähigkeiten in Frage gestellt, sondern Ich habe lediglich zu Beginn Ihren Beitrag sehr moderat als „ein wenig einseitig“ bezeichnet. Aber wenn Sie mich in Volkswirtschaftslehre belehren wollen, dann ist das tatsächlich ein Witz und auch das könnte man Ihnen als Arroganz auslegen. Ich äußere mich hier auch ausschließlich zu wirtschaftlichen Aspekten, nicht zu Fluglärm und sonst auch zu nichts. Dass Sie daraus in einem verbalen Rundumschlag mir „die Weisheit mit Löffeln gefressen“ um die Ohren hauen, spricht dann für sich. Es gibt durchaus Menschen, die sich souveräner als Sie verhalten.

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

P.S:
Bitte vergessen Sie nicht, Ihr Wirtschaftsstudium noch in Ihre Biographie einzufügen.
http://www.michaelwesterhoff.de/persoenliches.html
Da haben Sie es nämlich vergessen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@Michael Westerhoff: Das mit dem „Halbwissen“-Vorwurf an Kritiker verwundert, denn wie so viele andere Journalisten haben Sie im Ausgangsartikel wohlweislich die erst wenige Monate alte EU-Beihilferegelung für Fluggesellschaften *und* Flughäfen „vergessen“, um das jetzige Urteil auch für den nicht-FH-beklatschenden Leser richtig einzuordnen und z.B. die Bemühungen der BI SGF nicht derart abzukanzeln, weil diese Bemühungen über mind. 9 Jahre absolut legal und richtig waren.

Journalistisch wäre das für mich Halbwissen, wenn es nicht absichtlich so geschrieben wurde. Da Sie ja später in den Kommentaren eine persönliche Absicht bestätigen, ist das für mich sogar Tendenzjournalismus. Sechs, setzen.

Roland Kleine-Wiskott
Roland Kleine-Wiskott
10 Jahre zuvor

Wollten Sie das Gespräch nicht beenden?

Den Besuch Ihrer Internetseite setzen Sie mit Stalking gleich?
Geht´s noch?

„Stalking ist das willentliche und wiederholte (beharrliche) Verfolgen oder Belästigen einer Person, deren physische oder psychische Unversehrtheit dadurch unmittelbar, mittelbar oder langfristig bedroht und geschädigt werden kann. Stalking ist in vielen Staaten ein Straftatbestand (in Deutschland als „Nachstellung“) und Thema kriminologischer und psychologischer Untersuchungen“

Und direkt im Anschluss verweisen Sie mich auf eine andere Ihrer Seiten? Darf ich die jetzt anklicken oder bin ich dann ein Stalker?

Mag ja sein, dass Sie Fortbildungen gemacht haben und einige durchaus lesenswerte Bericht zum Thema Luftverkehr geschrieben haben.
Wirtschaftswissenschaften haben Sie trotzdem nicht studiert und daher sind Ihre Beiträge teils fundiert, teils bleiben Sie an der Oberfläche.
Ist es evtl. denkbar, dass Sie Probleme damit haben, dass andere Menschen aufgrund ihrer Ausbildung auf gewissen Fachgebieten etwas mehr Ahnung haben als Sie? Anders kann man sich Ihre gereizten und wenig souveränen Reaktionen nicht erklären. Und mit dem Stalking-Vergleich setzen Sie dem ganzen noch die Krone auf. Je mehr Sie hier schreiben, umso überzeugt bin ich davon, dass es mit Ihrer vermeintliche Objektivität nicht zum besten steht.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#41 | Michael Westerhoff: Dass Jemand wie ich, der seit langem den FH wg. der Beihilfen zu seiner Unsinnigkeit kritisiert, von den FH-Fanboys in Foren und sogar auf der Straße über viele Jahre lang beschimpft wurde, ist genauso Realität. Also bitte nicht so empfindlich.

Hermann
Hermann
10 Jahre zuvor

@ Westerhoff

Ich kann Ihre Einlassungen jetzt richtig einordnen – leider (si ta­cu­is­ses, phi­lo­so­phus man­sis­ses).
Man kann auch mit der Bahn nach München fahren, dann müssten wir Dortmunder Ihnen nicht jedes Mal Geld auf die Aktentasche kleben.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@Michael:

„Die Überweisungen der Stadtwerke an den Airport sind legal.“ Dein Anreißer.

Nur ein klitzekleiner Zusatz ala „..sind seit diesem Februar und damit zukünftig legal..“ hätte ohne seitenlange Erklärungen die reine Sachlage verdeutlicht. Aber das wolltest Du anscheinend nicht.

Nein, nochmals – Dieses Nachtreten hat die SGF trotz Deiner (aber damit auch meiner) Erlebnisse mit Anfeindungen nicht verdient, denn sie hat *bis zur Änderung der Beihilfe-Verordnung* eine sachlich vollkommen begründete Klage aufrechterhalten. Und dies ist ihr auch durch Brüssel sowohl zu NERES als auch zu NEO mehrfach bestätigt worden – solange halt, bis Barroso seinen Posten für Junckers räumen muss, da werden halt die Karten neu gemischt.

Wenn Du schreibst „Hier ging es darum, nach siebenjähriger Auseinandersetzung eine Bilanz zu ziehen..“, dann gehört zu dieser Bilanz wie selbstverständlich, dass fast 15 Jahre lang illegal Subventionen geflossen sind, um den FH – wenn auch nur minimal – am K.cken zu halten. Ist so ähnlich wie illegales Bauen, wenn nachträglich das Bauamt sagt „Komm, das ist zwar Beschiss, aber abreißen will ja auch Keiner…“.

Wenn die EU dann meint, dass man nach und neben den Fluggesellschaften jetzt auch mal die im selbstverschuldeten Leid jammernden Regional-FH „schützen“ möchte, ist das *natürlich* ein Politikum, wenn die Sozialisten in Barrosos Gestalt noch bis November das Sagen haben und wenn die Dortmunder Genossen seit der ersten Zur-Wahl-Stellung des damals neuen FH das Politikum FH tunlichst zu jeder folgenden Kommunalwahl schick ausgeblendet haben. Das ist aber nicht der SGF als Akteurin anzulasten, sondern allein dem tumben, megapassiven SPD-Spießbürgertum in unserer Stadt, welches zu wichtigen Entscheidungen schön brav die Schnauze hält.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#49 | Michael: Eine neue EU-Beihilferegelung, die gegen vorherige Gepflogenheiten nun auch Flughäfen in den Kreis von Subventions-Begünstigten aufnimmt, zwei Verfahren zur Klärung eines Subventionsverstoßes bis dahin auf die lange Bank schiebt und dann vergnüglich die bisherige Subventionspraxis in Dortmund (und natürlich auch anderen FH) *aufgrund* der neuen Regelung für legal erklärt – und das ist mit keinem Wort eine journalistische Erwähnung, zumindest am Rande, wert? Und da kommt man nicht automatisch auf die Idee, die Frage nach ca. 300 Mio. Euro Zinsübernahme durch eine städtische Tochter zu vertiefen bzw. sie zunächst mal überhaupt zu stellen, bevor man irgendwelche Bürgerinitiativen als Loser bezeichnet?

Ich schrieb ja, dass die Kommission in beiden Klagefällen unter der Prämisse aller älteren Beihilferegelungen einer Stattgabe schon vor Jahren gute Aussichten bescheinigte. Das macht sie nicht, wenn der Ausgang offen wäre. Insofern müssen wir die Klagen unter den *alten* Sachverhalten nicht noch groß diskutieren.

Dass übrigens die Bedeutung eines Regional-FH für die regionale Wirtschaft durch das Urteil irgendwie aufgewertet würde, wird allein schon dadurch stark relativiert, dass die Beihilfe-Neuregelung eigentlich nur aufgrund einer lobbyseitig erkämpften Schieflage-Beurteilung von Fluglinien-Subventionierung versus Flughäfen zustande kam. Ob es dabei wirklich Sinn macht, statt einer strikten Liberalisierung nun *beide* Parteien mit Staatskohle zu befüttern, verneine ich angesichts der 15 Jahre übelster Dortmunder Unwirtschaftlichkeit aufs Gröbste!

Sorry Michael, ich verdiene zwar keine großartige Kohle mit Artikeln, aber diese Hintergründe kamen mir schon bei der ersten Meldung über die Kommissionsentscheidung in den Sinn, weil ich halt – ich denke, genau wie Du – im Thema war. Und *das* macht bei mir den Unterschied zwischen Journalismus und Gelaber bzw. Widerkäuen aus.

PS: Ich bin übrigens weiter für einen finanziellen Split zwischen Infrastruktur und operativem Geschäft, Übernahme der Immobilien durch die DSW und Verkauf des laufenden Betriebs an einen diesmal kompetenten Betreiber. Der würde sich nämlich einen möglichen Startbahnausbau für mind. 120 Mio. weiterer Schulden schleunigst von der Backe putzen, solange er noch keine Gewinne macht.

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