Gaby Spronz hat seine Familiengeschichte schon an mehreren Orten erzählt. Der Vortrag berührt, er rüttelt auf. Der Teil, der einen aktuellen Bezug zum wieder erstarkten Antisemitismus herstellt, beispielhaft dokumentiert in den Aussagen des AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland, macht wütend. Doch nun setzt eine Stadt in NRW noch einen obendrauf: ausgerechnet am 27. Januar 2021, dem Internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust, wird Gaby Spronz in Bergisch Gladbach boykottiert, und wird gezwungen, den Standort seiner Präsentation in die Christuskirche in Bochum zu verlegen.
In erster Linie behandelt der Vortrag die Ereignisse rund um den Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit. Doch schildert Spronz, der israelische Ingenieur, der seit über 30 Jahren in Deutschland lebt, nicht ohne Stolz, dass sich sein Ahnenbaum bis ins Spanien des ausgehenden 15. Jahrhundert zurückverfolgen lässt, von wo seine Vorfahren nach dem Alhambra-Edikt fliehen mussten.
Die Geschichte der jüdischen Familie Spronz
Sie gelangten über Italien nach Ungarn, in ein Gebiet, das heute zur Slowakei gehört. Der Ausgleich mit Österreich (1867) brachte den ungarischen Juden die volle Emanzipation. Im Ersten Weltkrieg kämpften ungarische Juden ebenso selbstverständlich in der Armee der Doppel-Monarchie, wie ihre deutschen Glaubensbrüder für Kaiser Wilhelm. Sie erhielten nicht nur Auszeichnungen für Tapferkeit, die Bedeutung von Juden in Wirtschaft und Kunst erreichte in den Jahren bis zur Weltwirtschaftskrise ungeahnte Höhen. Erst die Welle des Nationalismus in den 1930er Jahren setzte dem ein jähes Ende, wo auch die ungarischen Juden nach und nach aus allen Bereichen des Lebens ausgeschlossen und schliesslich innerhalb von 3 Monaten aus praktisch allen ländlichen Gegenden und teilweise auch aus der Hauptstadt Budapest in die Todeslager deportiert wurden. Nur wenige kehrten in ihre alte Heimat zurück, von ungefähr eine halbe Million verschleppten Opfern landete der grösste Teil in Auschwitz.
Die überlebenden aus der Familie Spronz wanderten alle – einer gar buchstäblich, nämlich zu Fuss – ins damalige britische Mandatsgebiet «Palästina» aus, und halfen mit, den Staat Israel zu begründen. So war nicht nur Spronz‘ Vater Offizier in der israelischen Armee geworden, der sein Land in mehreren Kriegen gegen die anstürmenden arabischen Heere verteidigte; auch seine Mutter arbeitete in der sicherheitsrelevanten Verteidigungs-Industrie. Gegen Ende des Berichts schliesslich wird es klar, weshalb – jenseits der Losung „Nie vergessen“ – die Geschichte von Familien, wie jene von Gaby Spronz, gerade heute erzählt werden muss. Erneut erstarkt ein ungesunder Nationalismus, nicht nur in Deutschland, sondern an vielen Orten der Erde. Am Beispiel eines Redeausschnitts von AfD-Fraktionschef Gauland, an einem Treffen im thüringischen Kyffhäuser im Jahr 2017, entlarvt Spronz die billige Rhetorik, mit der der Versuch unternommen wird, die Verbrechen zu relativieren: wenn Gauland Stolz auf die Wehrmacht einverlangt, so setzt ihm Spronz die Morde der deutschen Armee, auf ihrem Weg bis Stalingrad, entgegen. Ein starker, weil absolut notwendiger, Abschluss!
Boykott – nein, danke
Bergisch Gladbach unterhält seit Anfang des letzten Jahrzehnts städtepartnerschaftliche Beziehungen zu zwei Orten in Israel: einmal mit Ganey Tikva, der Stadt vor den Toren von Tel Aviv, und zum anderen mit Beit Jala, dem Ort zwischen Jerusalem und Bethlehem. Den Kontakt zu den Partnerstädten pflegen der Freundeskreis Ganey Tikva an der Kirche zum Heilsbrunnen, sowie der Beit Jala-Verein. Im Jahr 2019 traten beide mit einem gemeinsamen Stand am Stadtfest in Bergisch Gladbach auf. Dabei wurde u.a. das weitherum bekannte Plakat vom «Landraub» aufgestellt was Spronz fotografisch festhielt, und in der Facebook-Gruppe der Bewohner Ganey Tikvas thematisiert.
Im Zuge der ausführlichen Diskussion zu diesem Beitrag wurde ebenfalls die Frage thematisiert, wie die Stadt Bergisch Gladbach zum Thema BDS stünde, worauf Spronz zu einem damals aktuellen Beitrag aus der Jerusalem Post verwies. Die Debatte hielt in der Gruppe über mehrere Wochen an.
Was dies mit dem Vortrag von Gaby Spronz zu tun hat? Leider sehr viel, denn er regte an, am 27. Januar dieses Jahres, im Rahmen einer «Lesung gegen Antisemitismus und Rassismus» in der Kirche zum Heilsbrunnen, die Geschichte seiner Familie zu erzählen. Nach anfänglicher Zustimmung wurde Spronz vom Pfarrer – auch in der Eigenschaft als Vertreter des Freundeskreises Ganey Tikva – abgewiesen. Eine Zusammenarbeit mache keinen Sinn, denn Spronz wäre in Ganey Tikva «nicht erwünscht». (Anmerkung: eine entsprechende Anfrage durch Spronz hierzu vor Ort blieb allerdings bisher unbeantwortet) Mit anderen Worten, weil angeblich Spronz in Israel Widerspruch auf sich zog, werde er in Bergisch Gladbach boykottiert. Eine bedenklich zweifelhafte Argumentationsschiene!
Die Lesung selbst ist abgesagt, der entsprechende Link auf der Homepage ist entfernt worden. Für Spronz’ Vortrag konnte in Bochum eine Ausweich-Location gefunden werden, wo an die 30 Zuhörer der digitalen Präsentation lauschten und anschliessend auch Fragen stellen und diskutieren konnten. In jener Kirche, die bereits 2019 als Veranstaltungsort gewonnen werden konnte, als die Jüdische-Kulturinitiative ein Benefizkonzert für die Kunstfreiheit und gegen Kulturboykott veranstaltet. Schlaglichter auf die Realitäten im Deutschland von heute, 76 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz-Birkenau.
Im 3. Reich war auch die Wehrmacht in Kriegsverbrechen an Juden beteiligt.
Kleine Anmerkung zu den Partnerstädten: Beit Jala scheint mir nicht in Israel zu liegen.
#2
Stimmt. Beit Jala liegt in Judäa und Samaria (auch Westjordanland genannt), und ist damit unter sogenannter palästinensischer Verwaltung. Angesichts dessen, dass Araber regelmäßig auf ihren alternativen Landkarten den israelischen Staat "vergessen", scheint mir dieser kleine Lapsus – auch angesichts des eigentlichen Themas – allerdings mehr als vernachlässigbar zu sein.
@paule t.
Deine Anmerkung ist enorm wichtig um den Text zu verstehen, da die eigentlichen Hintergründe dieses Kleinstadtdramas (soweit man bei Bergisch Gladbach mit seinen 110.000 Einwohnern noch von Kleinstadt reden kann) im Verborgenen bleiben. Die Behauptung Beit Jala liege in Israel ist in der Tat falsch. Tatsächlich ist Beit Jala eine palästinensische Stadt im Westjordanland. Von hier aus wurden im Verlauf der 2. Intifada gerne mal Ziele in Ostjerusalem und anderen Orten Israels bombardiert.
Aber zurück nach Bergisch Gladbach. Hauptdarsteller in diesem Antisemitischen Kasperletheater ist der bis letzten Herbst amtierende Bürgermeister Lutz Urbach von der CDU. Unter Urbach ging Bergisch Gladbach zwei Städtepartnerschaften ein, die einzeln gesehen recht harmlos sein dürften, in Kombination allerdings sehr viel Sprengstoff in sich tragen können und zwar 2011 mit der palästinensischen Stadt Beit Jala und 2012 mit der israelischen Stadt Gane Tikwa. Urbachs Idee war es in Form von „trilateralen Beziehungen“ Brücken zu bauen und das Menschen an einen Tisch zu bekommen. Der Nahostkonflikt lässt sich aber sicherlich nicht in einer rheinischen Kleinstadt lösen.
Die Bombe ging dann vor gut 2 Jahren hoch, nach einer Gesprächsrunde mit Michael Fürst, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, und Yazid Shammout, Vorsitzender der Palästinensischen Gemeinde Hannover, an denen die beiden Vereine, welche in Bergisch Gladbach die Städtepartnerschaften betreuen und organisieren, sowie Teile des Stadtrates teilnahmen. Der Gane-Tikwa-Verein lehnte eine vorbereitete gemeinsame Presseerklärung ab, da sie nach seiner Ansicht zu sehr die Handschrift des Beit Jala Vereins trug und sowohl israelfeindliche Elemente als auch wenig substanzielles aus der Gesprächsrunde zwischen Fürst und Shammout enthielt. Urbach ließ die Mitteilung unter dem Titel „ Gemeinsamkeiten ausbauen, Unterschiede respektieren“ trotzdem veröffentlichen. Den Vogel schoss der Bürgermeister und seine Gefolgschaft im Bergisch Gladbacher Rat vollends ab, als man sich dann noch weigerte, auf Initiative des Gane Tikwa Vereins die Kampagne des BDS zu verurteilen, so wie es kurz der NRW Landtag getan hatte.
„Die inzwischen schon nahezu inquisitorische Art und Weise, wie Antisemitismus aufgespürt wird, schadet dem Thema. Der Verein wirft unterschiedliche Begriffe auf: struktureller Antisemitismus, israelbezogener Antisemitismus, Antiisraelismus etc. Dadurch wird der Begriff ausgehöhlt und der Bekämpfung von Antisemitismus tatsächlich nicht gerecht. Solche Propaganda schadet nur. Es nutzt weder Israel noch der Partnerstadt.“ Lutz Urbach, Ex-Bürgermeister Bergisch Gladbach, CDU
(Informationen zu der Posse gibt es bei Mena-Watch und beim Kölner Stadtanzeiger, allerdings hinter der Paywall. Mir persönlich ist Ex-Bürgermeister Lutz Urbach ein Begriff, weil er vor seinem Job in Bergisch Gladbach Kämmerer in Hennef war und meine Frau und ich hier berufsbedingt unseren Zweitwohnsitz haben)
@ #3,4: Ich habe nicht behauptet, dass dieser Punkt ein großer Lapsus oder wichtig zum Textverständnis wäre. Es war ausdrücklich eine "Kleine Anmerkung".
@ nussknacker56
boah – kannst du deine rechte Propaganda nicht bei dir zu Hause in den Müll werfen?
@56 Nussknacker Danke für den immer wieder notwendigen Hinweis auf Landkarten der sog. Palästinenser, die immer wieder Israel nicht darstellen. Schon die unsägliche Kaperfahrerin Höger von der Linkpartei trug entsprechende Kopftücher spazieren, auf denen der Nahe Osten ohne Israel abgebildet war. Auch war sich diese verdiente Abgeordente der Arbeitermassen nicht zu schade auch mit Rechtsradikalen gegen den jüdischen Staat zu demonstrieren. Die Ruhrbarone hatten seinerzeit darüber ausführlich berichtet.
Heute um 23.30 im ZDF "Aspekte", dass sich ausschließlich jüdischen Themen widmet. U.a. wird auch das hier bereits besprochene Büchlein "Antisemitismus für Anfänger" vorgestellt.
Stefan Laurin hat hier vor einiger Zeit "Die Israel Boykottbewegung" von Feuerherdt/Markl besprochen. Sehr lesenswert auch deshalb,weil da auch der Antisemitismus und die Israelfeindschaft vieler Linker genau beschrieben wird. Was nicht wundern kann, wenn man weiß, auf welcher Seite der reale Sozialismus stand-gegen Israel ging immer was. Der Holocaust fand in den DDR-(Schul) Gschichtsbüchern kaum bis gar nicht statt. Zu anderen Ereignissen waren die Schulgeschichtsbücher der DDR brauchbarer als einige der hiesigen- bei Bauernkrieg, Feudalismus etc.
In einer "Fußballwoche" aus den 70ern beschrieb bspw. ein Arbeiterveteran ein Treffen mit einem Fußballerr aus der SU, der in einem Arbeitslager in Baby Jar inhaftiert war, ohne ein Wort über das Massaker von Baby Jar zu verlieren.
Ich habe mir in den letzten jahren eine umfangreiche Sammlung dieser politischen DDR-Fußballzeitug aus den 50ern bis Anfang der 80er zugelegt und bin auch da immer wieder mal auf diese Nichtbeachtung des Holocaust gestoßen.
Ich weiß nicht, ob es in der verfahrenen Lage hilft, auf dem Boden der Realität zu bleiben, aber unlösbarer werden schwierige Fragen durch einen realen Bezug meist nicht.
Insofern ist die "Kleine Anmerkung" @paule t. hilfreich. (Vielleicht, sofern überhaupt noch etwas hilft, das ganze Problem zu lösen).
Aber geholfen, den Zwist in Bergisch-Gladbach richtig einzuordnen hat der Kommentar von @der, der auszog geholfen. Zumindest mir.
Zur Israefeindlichkeit und Antisemitismus der bundesdeutschen Linken gibt "Wann endlich beginnt bei euch der Kampf gegen die heilige Kuh israel" von Wolfgang Kraushaar über die "antisemitischen Wurzeln des deutschen Terrorismus." Auskunft.Erschütternd v.a. die Anschläge auf die jüdischen Einrichtungen in Deutschland. In palästinensichen Lagern ließen sich einige deutsche Linksterroristen ausbilden, auch rechtsterroristen waren dort unten in Sachen "Ausbildung" später tätig.
ISBN 978-3-49803411-5
Antisemitismus in Bergisch Gladbach?
Seit Monaten werden immer wieder verschiedene Vorwürfe von „strukturellen Antisemitismus“ in Bergisch Gladbach vorgetragen. Das beginnt mit legitimer Kritik an der israelischen Politik, geht über die Abgrenzung der Stadt von einem projüdischen Städtepartnerschaftsverein, über öffentlich Äußerungen am israelischen Grenzzaun bei einer städtischen Gedenkveranstaltung zur Novemberpogromen 1938, führt über die Verteilung von arabischer Lyrik zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz und endete leider nicht mit der Entscheidung des Stadtrats Bergisch Gladbach die transnationale politische BDSKampagne nicht als antisemitisch zu verurteilen. Dazwischen zahlreiche unerträgliche Wortmeldungen, kleine Vorfälle, Winkelzüge und die wohlwollende Duldung antiisraelische Äußerungen und Kampagnen im Rahmen der Städtepartnerschaften. Leider ist da lange nicht alles, denn es geht täglich weiter!
Allein dieses „Wohlwollen“ scheint völlig unverständlich, denn die Stadt Bergisch Gladbach pflegt eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Ganey Tikva in Israel. Man kann sich nicht vorstellen, dass man dort über die Haltung des Stadtrats zur BDSKampagne und über die bei Stadtfesten formulierte Kritik an den Grenzbefestigen in Israel unter der offiziellen Logo der Stadt Bergisch Gladbach glücklich ist.
Das man in Ganey Tikva nicht die Notbremse zieht und die Partnerschaft mit Bergisch Gladbach beendet oder zumindest auf dem Prüfstand stellt, kann man sich nur noch damit erklären, dass diese Vorgänge in der Stadtverwaltung bisher erfolgreich vertuscht wurden. Die lokalen Medien jedenfalls schweigen bisher zu den Vorwürfen, obwohl sie darauf aufmerksam gemacht wurden.
In der innerdeutschen Außenwirkung, die man in Bergisch Gladbach nicht wahrnehmen will, aber in der Zwischenzeit bundesweit dem Ruf der Stadt Bergisch Gladbach schwer schadet, wird der Komplex zunehmend peinlicher. Dabei geht es nicht um den sogenannten "Kinderpornoring Bergisch Gladbach", sondern um den Vorwurf von "strukturellen Antisemitismus in dieser Stadt", der durch Verwaltungshandeln und offenkundiger Verfilzung möglicherweise befördert wird.
Man kann den Beteiligten sicher keine Absicht unterstellen, aber es ist offensichtlich, dass man sich da immer weiter verrennt und alles miteinander vermischt. Es fehlt an einer versöhnlichen Aussprache und man setzt auf Eskalation und einseitige antiisraelische Positionen. Der massive Vorwurf der antisemitischen Propaganda und des "strukturellen Antisemitismus" steht im Raum.
Stadtverwaltung einseitig!
Aus meiner persönlichen Erfahrung mit der Stadtverwaltung kann ich berichten, dass erklärte antifaschistische pro-Israelische Aktivitäten von der Verwaltungsspitze und den für Städtepartnerschaften zuständigen Mitarbeitern in der Verwaltung ignoriert wurden. Meine ausdrückliche schriftliche Bitte als Mitglied des Stadtrats für DIE LINKE. in Aktivitäten und Treffen im Zusammenhang mit der israelischen Partnerstadt Ganey Tikva einbezogen zu werden, nachdem ich eine solche Partnerschaft im Stadtrat selbst angeregt hatte, wurde nicht mal höflich beantwortet. Offenbar war mein Vorstoß der Verwaltung unangenehm und man ignorierte nicht nur meine zwei schriftlichen Anfragen, sondern gab sie auch nicht weiter.
Was nun seit einigen Monaten immer sichtbarer wird, weil es so überdeutlich wird, dass ein weiteres „Kopf-in-den-Sand-stecken“ kaum mehr möglich ist, macht mich fassungslos! Da reichen auch nicht doppelte und dreifache Resolutionen des Stadtrats aus, die sich von Antisemitismus distanzieren! Solange bestimmte Strukturen nicht aufgebrochen und das lokale Konzept der Städtepartnerschaften überarbeitet werden, wird sich daran nichts ändern. Durch Totschweigen, Ignoranz oder schlichtes Leugnen, können die Vorwürfe nicht mehr abgetan werden. Das Schweigen muss ein Ende haben und es muss eine Öffentliche Debatte dazu geführt werden, welche die politisch Verantwortlichen versäumt haben, um sich sehr lange vor klaren Worten und Stellungnahme zu drücken.
Ich gehe sogar noch weiter und übe offene Kritik an der zuständigen Koordinationsstelle im Rathaus Bergisch Gladbach, die möglicherweise nicht nur Informationen nicht weitergegeben hat, sondern ich stelle deren Neutralität in Frage.
Neuster Vorfall ist Ausladung von Gaby Spronz von einer «Lesung gegen Antisemitismus und Rassismus» in der Kirche zum Heilsbrunnen (Bergisch Gladbach), denn die Ausladung fand auch im Namen des Freundeskreises Ganey Tikva statt. (siehe Bericht Ruhrbarone.de) Dieser mit der Politik und Verwaltung personell eng verflochtener Freundeskreis steht in einem besonders engen Verhältnis zu Stadt Bergisch Gladbach, die wiederum auch andere Städtepartnerschaftsvereine bevorzugt, mit denen sie ebenso verflochten ist. je mehr man in dieser Sache Informationen bekommt, desto schwieriger und unübersichtlicher wird das Feld. Das scheint aber genauso gewollt zu sein, um jede kritische Frage im Keim zu ersticken.
Nun stellt sich die Frage an den Bürgermeister Bergisch Gladbach, woher die Information stammt, dass Gaby Spronz in Ganey Tikva angeblich unerwünscht sei. Woher kommt diese Aussage, die eigentlich nur aus dem Rathaus stammen kann. War die Stadtverwaltung möglicherweise an der Ausladung beteiligt? (Siehe dazu Einwohneranfrage an den Bürgermeister Bergisch Gladbach als PDF unter diesem Kommentar)
Als Hintergrundinformation muss erklärt werden, dass Gaby Spronz ein bekannter Kritiker gegen die BDSKampagne ist. Diese Kampagne will den Staat Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren. Die Antisemitismusforschung ordnet die Ziele der BDSKampagne als antizionistisch (gegen einen jüdischen Staat gerichtet), vielfach auch als antisemitisch ein. Der Deutsche Bundestag verurteilte im Mai 2019 Boykottaufrufe gegen Israel und bewertete BDS als antisemitisch. Der Stadtrat Bergisch Gladbach hatte dazu eine andere Auffassung und lehnte Anfang 2019 eine Resolution gegen die BDSKampagne ab.
Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass einschlägige Kreise einen Vortrag von Gaby Spronz in Bergisch Gladbach verhindern wollten und das auch erfolgreich geschafft haben. Ob man diesen Vorgang als „antisemitisch“ einstufen kann, stelle ich als These hier zur Debatte.
Ich vermute bei dem gesamten Komplex, der in Ruhrbarone nur an der Oberfläche angedeutet wird, ganz andere Interessen, "Amigowirtschaft" und rheinische "Klüngelei", für die man in Bergisch Gladbach ja bekannt ist.
Hier meine Einwohnerfrage an den Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach, um aufzuklären woher die Aussage kommt, dass es ein Bergisch Gladbacher Bürger mit israelischen Wurzeln eine „unerwünschte Person“ sei.
Meine Einwohneranfrage an den Bürgermeister zur Aufklärung "Unerwünschte Person?" hier:
https://www.santillan.de/app/download/7574268651/Einwohnerfrage+-+Unerwunschte+Person+30012021+V1.pdf
@Tomas Santillan, Danke für Ihre Information und die pdf.
@Karla und der, der auszog, Es befinden sich nicht alle Artikel hinter der Paywall. Schauen Sie mal hier ein Artikel von Alex Feuerherdt: https://www.mena-watch.com/bergisch-gladbach-rausschmiss-wegen-kritik-an-antisemitismus/
Übrigens: Bergisch Gladbach liegt nicht in der ehemaligen DDR, sondern in NRW unweit von Köln. Und genau um den linken Antisemitismus geht es hier nicht, sondern um den Antisemitismus aus der bürgerlichen Mitte der Gesellschaft, um Bürgermeister, Politiker, Pfarrer, Lehrer, Beamte und Angestellte, die teilweise im Rat sitzen und die einfach nicht sehen wollen, was um sie herum passiert, weil sie sich einbilden genau zu wissen, dass Antisemitismus ein rechts- und linksextremes Phänomen ist. Lassen Sie sich bitte nicht länger von solchen Herrschaften ein X für ein U verkaufen.