In Frankfurt demonstrieren am Jahrestag der Hamas-Massaker in Israel Islamisten gemeinsam mit linksradikalen Antisemiten. In Berlin brannten Barrikaden, wurden Polizeibeamte verletzt und mittendrin Greta Thunberg, das gefallene Postergirl der Klimabewegung. Gäbe es diese gemeinsamen Feinde nicht, würden Islamisten bei der ersten Gelegenheit Linksradikalen die Kehle durchschneiden und Linksradikale Islamisten in Gulags stecken. Aber im Kampf gegen die Freiheit und die Juden ist man sich einig. In Frankreich ist diese Zusammenarbeit von Islamisten und Linksradikalen als Islamo-Gauchismus bekannt und schon lange Alltag.
In Essen war es gestern anders. Zwar waren Anhänger linksradikaler Grüppchen wie Young Struggle, Solid, der Jugend der siechenden Linkspartei und ein paar anderen in den Clan-Stadtteil Altendorf gekommen, aber sie blieben weitgehend unter sich. Wie bei vergleichbaren Demonstrationen in anderen Ruhrgebietsstädten kamen anfangs nicht mehr als gut 60 auf dem Ehrenzeller Platz zusammen. Dass die israelischen Opfer ebensowenig erwähnt wurden wie der Terror der Hamas, dafür ständig von Völkermord und Genozid geredet wurde, zeugt vom Antisemitismus und der moralischen Verelendung dieses Milieus. Aber was erwartet man von Menschen, die Schlächter wie Lenin, Stalin, Trotzki und Mao anbeten? Im Laufe der Demonstration wuchs die Zahl nach Angaben der WAZ auf über 100 an.
Allerdings kam es nicht zu der von den Veranstaltern erhofften Verbrüderung mit den in Altendorf zahlreich lebenden Arabern. Essen ist weder Berlin noch Frankfurt, und Verhältnisse wie in Frankreich sind noch nicht die Regel. Aber auch das lehrt die Erfahrung: Jeder Wahnsinn kommt irgendwann auch im Ruhrgebiet an, nur mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung.
Die Polizei hatte die Lage gut im Griff, sorgte dafür, dass ein Plakat, auf dem Israel ein Genozid vorgeworfen wurde, von den Veranstaltern eingepackt wurde. Eine Auflagenliste so lang wie eine Rede Stalins trug zudem dazu bei, die Freude an der Hetze in Grenzen zu halten.
Ein einsamer, offenbar muslimischer Gegendemonstrant, hielt dagegen und beschimpfte die an ihm vorbeiziehenden Antisemiten immer wieder: „Die Nazis seid heute ihr“.