Sie hat ordentlich Schwung in die Jagd auf Steuersünder gemacht; und vor allem mit dem Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel einen prominenten Wirtschaftskapitän ins Visier genommen. Nun schmeißt die Bochumer Staatsanwältin Margrit Lichtinghagen den Brocken hin.
Die Mitteilung aus dem Justizministerium NRW kam am Abend und war nur wenige Zeilen lang: Lichtinghagen verlasse den staatsanwaltschaftlichen Dienst zum Jahreswechsel und übernehme eine Aufgabe an einem Amtsgericht in Nordrhein-Westfalen. Was ist passiert? Intern soll es zu Kritik an der Juristin gekommen sein – laut der Nachrichtenagentur dpa wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei der Verteilung von Bußgeldern an gemeinnützige Organisationen.
Ob die Vorwürfe Substanz haben, erscheint unwahrscheinlich. So spricht das Justizministerium von einer "einvernehmlichen Lösung" beim Rückzug der Staatsanwältin. Und. "Die Aufklärung der im Raum stehenden Vorwürfe rechtfertigt keine sofortigen dienstrechtlichen Maßnahmen", heißt es in der Mitteilung. Aufklärung soll eine laufende Prüfung der Generalstaatsanwalt in Hamm und des Justizministerium bringen.
Und was wird nun aus dem Zumwinkel-Fall? Der soll am 22. Januar vor Gericht kommen. Die Anklage wird dann natürlich nicht Lichtinghagen vorgebracht. Eigentlich schade, die Früchte ihrer harten Arbeit kann sie nicht ernten.
‚Zumwinkels Mühlen mahlen langsam …‘ – keine Ahnung, weshalb mir gerade dieser Vers einfällt.
Da war was mit Bußgeldern, die sie auf eine Weise an gemeinnützige Organisationen weiter gegeben hat, die Vielen nicht gefielen. (steht auf wdr.de) Irgendwas findet man immer, wenn man wen los werden will.