Zwei neue Rankings und das Ruhrgebiet schneidet nicht immer schlecht ab

Ruhrgebiet: Blick auf den Rhein-Herne-Kanal vom Gasometer Oberhausen aus (Foto: Roland W. Waniek)


In den vergangenen Tagen wurden zwei neue Rankings veröffentlicht: IW Consult hat sich in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftswoche vor allem auf wirtschaftliche Aspekte konzentriert, Wohnora auf die Lebensqualität.

Dass die Ruhrgebietsstädte beim Niveauranking von IW Consult, bei dem 72 Städte und Kreise der Bundesrepublik miteinander verglichen werden, nicht gut abschneiden, weiß man, wenn man hier aus dem Fenster schaut. Gelsenkirchen liegt auf dem letzten Platz, dann folgen Duisburg und Herne. Hagen Platz 67, Bottrop 65, Bochum 58 und Essen 55. Am besten schneidet Mülheim mit Platz 48 ab. Spitzenreiter ist München, dann folgen Stuttgart, Ingolstadt, Erlangen und Frankfurt.

Aber beim Dynamikranking, das zeigt, wie sehr sich die Städte wandeln und sich die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt besser als in den anderen deutschen Großstädten entwickeln, können sich die Ruhrgebietsstädte sehen lassen: Hier liegt Bochum auf Platz 16, Herne auf 18, Dortmund auf 19, gefolgt von Mülheim und Bottrop. Gelsenkirchen (Platz 67) und Duisburg (Platz 62) gehören auch hier zu den Städten, die im bundesweiten Vergleich am schlechtesten abschneiden.

Im Lebensqualität-Ranking von Wohnora schneidet das Ruhrgebiet in einzelnen Bereichen recht gut ab: Bei der Wirtschaftsleistung liegen Bochum, Essen, Mülheim und Dortmund im oberen Drittel. Das gilt auch für die Nahversorgung mit Supermärkten, ÖPNV-Haltestellen (wie oft da irgendwas hält, wurde nicht gemessen), der Nähe zum Arbeitsplatz, der Autobahnanbindung, der Erreichbarkeit von Fernbahnhöfen, der Qualität der Internetzugänge, der Gesundheitsversorgung und der Bildung. Das Ruhrgebiet ist mit fünf Millionen Menschen ein Ballungsraum, hier sind die Wege kurz. Großstädte bieten ihren Bewohnern viele Vorteile, das ist hier nicht anders.

Übel sieht es allerdings bei den Kindern ohne Schulabschlüsse, Kriminalität, Kinderarmut, Altersarmut, der Zahl der Schuldner, der Kaufkraft, den Haushaltseinkommen und der Wirtschaftskraft aus: In all diesen Bereichen sind die Städte des Ruhrgebiets abgehängt, sodass sie im bundesweiten Vergleich zum schwächsten Viertel der untersuchten 400 Städte und Kreise gehören.

Die Lage ist also wenig überraschend mies, aber was die Wirtschaftsdynamik betrifft, gibt es zumindest in einigen Städten Hoffnung. Und leider sind die Zeiten vorbei, in denen das Ruhrgebiet zu den sichersten Regionen Deutschlands gehörte.

Schaut euch die Rankings an, ihre Ergebnisse sind aufschlussreich.

IW Consult Ranking

Wohnora Ranking

 

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