„Wirtschaftliches Wachstum bringt politische Stabilität“

Yascha Mounk Foto: Droemer Verlag / Steffen Jänicke Lizenz: Copyright


Der Harvard-Politologe und Publizist hat mit seinem Buch „Der Zerfall der Demokratie“ nicht nur eine umfangreiche Analyse über die Gründe des Aufstiegs populistischer Bewegungen vorgelegt, sondern Lösungsansätze entwickelt, die eine Bruch mit dem Postmaterialismus der vergangenen Jahrzehnte bedeuten.

 Ruhrbarone: Sie sind am Ende Ihres Buches sehr pessimistisch und sagen, die Demokratien könnten in wenigen Jahrzehnten unter dem Ansturm der Populisten so zusammenbrechen wie einst die Römische Republik. Warum glauben Sie, dass die Zukunftsaussichten für die liberalen Demokratien so schlecht sind?
Yascha Mounk: Die Demokratie ist jetzt in Gefahr, das sieht man an Ländern wie Polen und den USA und auch am Erfolg der AfD in Deutschland. Die Annahme, die wir jahrzehntelang hatten, nämlich, dass die Demokratie so sehr gefestigt ist, dass wir uns um sie nicht mehr sorgen müssen, gilt so nicht mehr. Aber ich bin insofern optimistisch, als ich glaube, es gibt noch viel, was wir tun können, um die Demokratie zu retten. Wir sind nicht machtlos.
Ruhrbarone: Sie haben drei Bereiche aufgezählt, die für eine stabile Demokratie notwendig sind: Einer ist die Überzeugung der Menschen davon, dass es ihnen gut geht, das Wissen, dass sie in sicheren sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen leben und der Glaube, ihren Kindern wird es besser gehen.  Haben wir uns das selbst in Deutschland kaputt gemacht, indem hier propagiert wurde, es gäbe kein Wirtschaftswachstum mehr und Wachstum sei auch nichts Gutes?

Mounk: Wir haben uns zu wenige Gedanken gemacht, was die wirtschaftlichen Grundbedingungen sind, die es braucht, damit unsere Demokratie stabil bleibt, und sind etwas ins Utopische abgerutscht. Gerade wenn es um so etwas wie das wirtschaftliche Wachstum

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2012++

Viele Menschen blickten dem 21.12.2012 erfreut entgegen, da sich für diesen Tag die Zeitenwende aller Zeitenwenden ankündigte. (Abbildung: MJ)

Könnt ihr euch noch an die Zeitenwende 2012 erinnern, die vor 5 Jahren eventuell stattgefunden haben könnte? Es standen uns globale Transformationen ins Haus, womit das Erwachen der Menschheit hätte beginnen sollen, auf dass wir in das Goldene Zeitalter hätten übertreten können. Durch die Zeitenwende des 21.12.2012 hätte eine neue Welt entstehen sollen, die sich schon seit geraumer Zeit davor abgezeichnet haben soll. Es häuften sich angeblich vor 2012 schon einschneidende Ereignisse, die die Menschheit hätten wachrütteln und ihr aufzeigen sollen, dass sie aufgefordert ist, die alten verkrusteten Strukturen zu verlassen und eine neue Denkweise an den Tag zu legen. Ich wollte mal nachsehen, ob es seither Anzeichen für wesentliche Veränderungen gibt, die es wert sind, in ein Weltbild aufgenommen zu werden.

 

Die Menschheit sollte seither ihre „Getrenntheit“ überwinden können und ihr Bewusstsein hätte sich weiten, erweitern, erhöhen oder sich höher einschwingen sollen. Es hätte auch sein können, dass der geheimnisvolle Planet Nibiru plötzlich erschienen wäre, obwohl kein einziger Astronom je seine gravitative Wirkung hat feststellen können. Aber es ist fast sicher, dass gewisse kosmische Prozesse gewisse Prozesse im Menschen antreiben, was doch bei vielen schon zu beobachten ist. Seit den 1970ern schon werden in Europa alle Chakren regelmäßig durchgeblasen, das könnte doch die Vorbereitungsphase für 2012 gewesen sein, nicht? Und es hätten sowohl der Synchronisationsstrahl aus dem Zentrum der Galaxis als auch der Polsprung dafür sorgen sollen, dass wir in die fünfte Dimension gelangen können. Dafür und für noch mehr hätte also am 21.12.2012 der Startschuss abgegeben werden sollen. Gewusst haben findige freie Forscher diese Weisheiten vom Maya-Kalender her, dessen steinerenes Räderwerk an besagtem Tage hätte zerbrechen sollen und so das Ende aller Zeiten hätte anzeigen sollen, oder so ähnlich. Wie schon viele Generationen von Strenggläubigen sich den Weltuntergang in ihre eigene Lebenszeit wünschten, durften wir alle uns ähnliches wünschen, nur besser. Diesmal war die Botschaft nicht: Es werden vier Reiter kommen, die die nahende Apokalypse ankündigen und Jesus selbst wird endlich gehörig aufräumen. Diesmal war das Credo: Sei positiv! Keine Angst! Alles wird gut! Der Krieg zwischen Gut und Böse wird beendet. Wir schaffen das!

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Das Unbehagen in den Kulturen

Kenan Malik Foto: LA2 Lizenz: CC BY-SA 3.0


Der britische Publizist und Wissenschaftler Kenan Malik ist ein Kritiker der Identitätspolitik. Mit „Das Unbehagen in den Kulturen“ ist nun erstmals ein Buch von ihm in deutscher Übersetzung erschienen.

Wie Menschen sich selbst sehen und wie sie von anderen gesehen werden, ist entscheidend für den Zusammenhalt und die Entwicklung einer Gesellschaft. Adel, Bauern, Bürger und Klerus war lange eine gängige Unterscheidung der verschiedenen Gruppen. Im absolutistischen Frankreich gab es mit dem Adel, dem Klerus und Bauern und Bürgern drei Stände. Bürgertum und Arbeiter waren in kapitalistischen Gesellschaften, in denen Bauern, Adel und Pfarrer keine so große Rolle mehr spielten, die wichtigste Einteilung und das Deutschland der Wirtschaftswunderjahre bildete sich gerne ein, dass es auf dem Weg zur „nivellierten Mittelstandsgesellschaft“ sei, wie es ihm der Soziologe Helmut Schelsky Mitte der 50er Jahre sagte.

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Facebook: Steinbrüste auch aus Hexen-Wachs nicht zulässig

Facebook versucht Menschheitsgeschichte ungeschehen zu machen. Dieser Eindruck drängt sich zumindest auf, wenn an sieht, wie das Unternehmen mit der „Venus von Willemdorf“ umgeht (Ruhrbarone vom 28.2.18).  Seiner Linie bleibt Facebook auch heute treu: so sperrte es ein Verkaufsangebot für Kerzen in Form der berühmten Statuette, die von „Minervas Hexen Hof“ zum Verkauf angeboten werden sollten.

Unklar ist nach wie vor, ob Facebook damit eher auf Kurs islamistischer oder postmodernprüderieliebender Bilderstürmer ist. Wicca ist man dort jedenfalls nicht.

Facebook: nach Steinbrüsten nun Porzellanelefanten

Gestern berichteten wir Ruhrbarone davon, dass Facebook ein Problem mit der „Venus von Willendorf“ hat. Aber Facebook kann noch schlechter. Im Nachgang zu unserer Berichterstattung wurden wir auf die Sperrung einer Dame hingewiesen, die über die sog. Marketplace-Funktion eine Teekanne verkaufen wollte. Die Dame wurde gesperrt. Der Handel wurde untersagt, weil es untersagt ist bei Facebook mit „Tieren, Waffen und illegalen Waren“ zu handeln.

Vorsicht also beim Verkauf von Büchern zum „Kleinen Drachen Kokosnuß“ oder „Rabe Socke“!

Facebook bizarr: Steinbrüste verboten!

Brüste haben bei Facebook nichts verloren. Also Frauenbrüste. Egal wie alt. Ganz egal wie alt. Und auch ganz egal, ob Kunst oder Meilenstein der Menschheitshistorie oder nicht. Das durfte nun die sog. „Venus von Willendorf“ erfahren. Die knapp 30.000 Jahre alte Statuette steht im Naturhistorischen Museum in Wien. Und darf nun nicht mehr bei Facbook stehen, wohl wegen der nackten Brüste. Dass auf diesen keine Nippel sind, macht diesmal nichts.

Unterstützung für dieses Handeln des Social-Media-Riesen wird aus den verbliebenen Stützpunkten des IS und einigen geisteswissenschaftlichen ASTA-Büros erwartet.

Haben wir bald Zensuralgorithmen?

‚Keyboard‘, by „Toshiyuki IMAI“ (flickr.com)
(CC BY-SA 2.0)

 

Diese Meldung lässt Gutmenschen Jubeln und Nazis vor Angst erstarren. Forscher der Unis Hildesheim und Antwerpen haben einen Algorithmus kreiert, der Hass im Netz mit einer Genauigkeit von 80% erkennen kann.

Die Hildesheimer Medienlinguistin Sylvia Jaki und der Antwerpener Sprachtechnologe Tom De Smedt haben – sofern man der Pressemeldung Glauben schenken darf – einen Algorithmus entwickelt, der sogenannte Hate Speech auf Twitter mit einer Sicherheit von 80% als solchen identifizieren kann.

Diese Genauigkeit ist aus zwei Gründen beeindruckend. Denn wenn man sich folgende Aussage von De Smedt anschaut, könnte man ins Grübeln kommen, was Hate Speech genau ist.


Die EU verfügt über keine rechtsgültige Definition, was genau unter Hate Speech zu verstehen ist.

Und auch wenn Deutschland über eine umfassende Rechtsliteratur verfügt, fehlt auch in unseren Gesetzbüchern ein Paragraph der festlegt, was Hate Speech eigentlich sein soll. Wir

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Selbstbefriedigung: Durch Impfung zum Masturbator!

Heilpraktikerin und Masturbationsexpertin Susanne Kristandt erklärt auf der  Impfgegnerhompage  was sie für Impffolgen hält..

Was Impfungen betrifft, ist Deutschland ein Entwicklungsland. Während in viele Ländern die zum Beispiel die Masern ausgerottet sind, hat sich hie die Zahl der Infektionen im vergangenen Jahr verdreifacht. Deutschland exportiert sogar Masern. Das liegt auch an Menschen wie Susanne Kristandt. Zum Geschäftsmodell der

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Facebook und das undurchsichtige Löschsystem

Deutschland entdeckt die Lust am Löschen. Beflügt durch das NetzDG von Heiko Maas, einer der größten Sozialdemokratischen Errungenschaften der letzten GroKo, melden Deutsche fröhlich als jene, die ihnen nicht gefallen. Und Facebook-Schreibtischtäter helfen beim Verhindern der Meinungsvielfalt. Die sozialdemokratisch-zuckerbergsche Sperrmaschinerie erreicht nun auch diejenigen, die gegen Verschwörungstheorien und Quacksalberei kämpfen, wie Kai Wittschier in einem Gastbeitrag darstellt.

Am vergangenen Dienstag morgen erreichte uns Admins der Facebook-Gruppe „Nothing but the Truth – Aktiv gegen Chemmies und andere VT’ler“ folgende Nachricht.

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